Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2022 um 17,6 % gegenüber Mai 2021 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970 (+18,9 % gegenüber Mai 1969). Im Februar 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 14,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2022 um 6,6 %. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2021 bis Mai 2022 um 18,6 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Betonarbeiten und Mauerarbeiten. Betonarbeiten sind gegenüber Mai 2021 um 23,0 % teurer geworden, Mauerarbeiten um 12,8 %. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 19,4 %, Erdarbeiten waren 14,8 % teurer als im Mai 2021. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 15,6 % mehr als ein Jahr zuvor.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahr um 16,8 % zu. Hierbei erhöhten sich die Preise für Tischlerarbeiten um 19,3 %. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 16,6 %, bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen um 16,2 %. Die Preise für Metallbauarbeiten erhöhten sich um 23,6 %.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 15,9 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 19,0 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 19,4 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 17,4 % gegenüber dem Mai 2021.
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