Joachim Jauer, langjähriger ZDF-Korrespondent in der DDR, Redakteur und Moderator des Magazins „Kennzeichen D“ und Leiter des ZDF-Landesstudios Berlin, ist am 29. Juli 2022 im Alter von 82 Jahren gestorben.
„Joachim Jauer war lange Jahre für die ZDF-Zuschauerinnen und -Zuschauer der Mann, der ihnen den Osten erklärte“, würdigt ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey den Verstorbenen. “ Drei Jahrzehnte hat der geborene Berliner authentisch, kenntnisreich und aus eigener Anschauung aus der DDR und über die Länder Mittel- und Osteuropas berichtet – über die große Politik, aber auch darüber, wie die Menschen jenseits des Eisernen Vorhangs ihr Leben gestalteten.“
Joachim Jauer, geboren am 26. Juli 1940 in Berlin, kam 1965 zum ZDF. Von 1978 bis 1982 leitete er das Büro des Senders in der DDR und lebte in dieser Zeit auch in Ost-Berlin. Anschließend übernahm er bis 1982 die Redaktion des Magazins „Kennzeichen D“. Es folgten drei Jahre im Studio Bonn, danach weitere drei Jahre als Leiter des ZDF-Studios in Wien und Korrespondent für Osteuropa. 1990 zog es ihn zurück nach Berlin zu „Kennzeichen D“. 1999 übernahm Joachim Jauer die Leitung des Berliner ZDF-Landesstudios bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2002.
Am 2. Mai 1989 berichtete er als einziger westdeutscher Fernsehkorrespondent über den Abbau der Grenzanlagen durch ungarische Grenztruppen. Joachim Jauer formulierte an diesem Tag: „Heute endet hier an dieser Stelle die vierzigjährige Teilung Europas in Ost und West. Dies wird unabsehbare Folgen haben – für Europa, für die Deutschen in der Bundesrepublik und insbesondere in der DDR.“
Peter Frey: „Joachim Jauer war als Brückenbauer zwischen Ost und West ein hellsichtiger, kritischer und oft unbequemer Beobachter seiner Zeit. Die Beschreibung und Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas waren seine Lebensthemen, die er bis ins hohe Alter mit aller Leidenschaft und großem Nachdruck verfolgte.“
Foto: Joachim Jauer ist am 29. Juli 2022 gestorben. Copyright: ZDF/Svea Pietschmann