Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Lufthansa haben sich auf ein Tarifergebnis für die rund 20.000 Beschäftigten der Bodendienste u.a. bei der Lufthansa AG Boden, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems, Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS), Lufthansa Cargo und der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) sowie LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH)geeinigt. Die Konzerntarifkommission hat dem Verhandlungsergebnis am Abend des 4. August 2022 zugestimmt. Es steht unter dem Vorbehalt einer Mitgliederbefragung.
Aufgrund des Tarifergebnisses erhalten die Beschäftigten Erhöhungen ihrer Gehälter in drei Schritten: Sie erhalten zunächst einen Festbetrag in Höhe von 200 Euro monatlich rückwirkend ab dem 1. Juli 2022, ab dem 1. Januar 2023 weitere 2,5 Prozent, mindestens aber 125 Euro monatlich sowie nochmals 2,5 Prozent ab 1. Juli 2023. Auszubildende erhalten ab 1. Juli 2022 einen Festbetrag von 180 Euro monatlich. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 18 Monate und endet am 31. Dezember 2023.
„Das ist ein gutes Ergebnis, das quer durch alle Beschäftigtengruppen eine Erhöhung von monatlich mindestens 377 Euro bis zu 498 Euro bedeutet“, betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Christine Behle (Foto). Für eine Beschäftigte am Check-In bedeute die Erhöhung beispielsweise einen prozentualen Zuwachs zwischen 13,6 bis 18,4 Prozent je nach Betriebszugehörigkeit. „Das Ergebnis beinhaltet einen Inflationsausgleich und zusätzlich eine Reallohnerhöhung. Es war uns wichtig, diesen echten Ausgleich zu erreichen, um die Beschäftigten in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation abzusichern. Das ist gelungen. Mit diesem Ergebnis, das Lufthansa als Arbeitgeber attraktiver macht, kann zudem Entlastung geschaffen werden.“ Als besonders positiv hob sie zudem hervor, dass die Erhöhungen nicht ergebnisorientiert erfolgen, wie es die Lufthansa ursprünglich geplant hatte. Begrüßenswert sei zudem, dass die Auszubildenden unbefristet übernommen werden.
Beschäftigte in den unteren Gehaltsgruppen profitieren von einer zusätzlichen Anhebung auf mindestens 13 Euro Stundenlohn ab dem 1. Oktober 2022 in einem deutlichen Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn, auf den dann zusätzlich die beiden Erhöhungsschritte in 2023 erfolgen.
Behle betonte, dass das insgesamt sehr gute Tarifergebnis vor allem auch darauf zurückzuführen sei, dass die Beschäftigten eindrucksvoll in Warnstreiks für ihre Forderungen eingetreten seien.
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