FDP-PrĂ€sidiumsmitglied Marco Buschmann (Foto) gab âBild am Sonntag“ (heutige Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellten Lydia Rosenfelder und Burkhard Uhlenbroich:
Frage: Können Bars und Restaurants wie im letzten Winter Maskenpflicht anordnen â und so die 3-G-Regel umgehen?
Buschmann: Die Ausnahmen von der Maskenpflicht in InnenrĂ€umen sollen den Betreibern mehr Spielraum fĂŒr unternehmerische Eigenverantwortung eröffnen. Ein Betreiber kann zum Beispiel ein Public Viewing in InnenrĂ€umen zur WM organisieren und nur Besucher mit Tests reinlassen, sodass auf der Veranstaltung NormalitĂ€t ohne Maske mit einem sehr niedrigen Risiko besteht. Denn das Hausrecht jedes Betreibers ermöglicht ihm, auch nur von einem Teil der Ausnahmen oder von gar keiner Ausnahme Gebrauch zu machen. Das zeigt auch: Der Gesetzentwurf enthĂ€lt keine 3-G-Zugangsregel. Im Gegenteil: Die gesetzliche Grundlage dafĂŒr nach der heute noch geltenden Hotspot-Regel wollen wir sogar streichen.
Frage: Sie haben selbst Zweifel am Maske-Tragen im Restaurant geĂ€uĂert â warum also ĂŒberhaupt die RĂŒckkehr zu dieser MaĂnahme?
Buschmann: Am liebsten wĂ€re mir, wir benötigten ĂŒberhaupt keine MaĂnahmen mehr. Jedoch gehen viele Wissenschaftler â auch kritische â von einer hohen Belastungssituation fĂŒr das Gesundheitssystem aus. Daraus darf keine Ăberlastung werden. Daher wollen wir mit dem mildesten Mittel arbeiten. Das ist die Maske. Ich habe nie Zweifel an der Wirksamkeit von Masken geĂ€uĂert. Das wurde mir angedichtet. Ich habe jedoch stets darauf bestanden, dass wir erst entscheiden, wenn der gesetzlich vorgesehene Evaluationsbericht vorliegt. Das ist nun der Fall und er bescheinigt der Maske das beste Kosten-Nutzen-VerhĂ€ltnis aller MaĂnahmen.
Frage: Warum will die Bundesregierung bei den QuarantĂ€neregeln bleiben, wenn dadurch die Situation fĂŒr die kritische Infrastruktur im Herbst verschĂ€rft werden könnte?
Buschmann: Das ist eine gesundheitsfachliche Frage im ZustĂ€ndigkeitsbereich des Gesundheitsministers. Diese war nicht Gegenstand unserer Verhandlung. FĂŒr mich persönlich steht fest: Wer krank ist, bleibt zu Hause. Wer ansteckend ist, auch â und zwar aus RĂŒcksicht auf die Gesundheit anderer Menschen.
Foto © Laurence Chaperon