Im Wohnungsbau werden immer noch viele Projekte gestrichen. Der Anteil der betroffenen Unternehmen lag im Juli bei 11,5 Prozent, nach 12,3 Prozent im Vormonat. Im Mai hatte der Anteil sogar 15,8 Prozent betragen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. âNoch sind die AuftragsbĂŒcher prall gefĂŒllt. Aber die explodierenden Baukosten, höheren Zinsen und schlechteren Fördermöglichkeiten stellen mehr und mehr Projekte in Frage. Wir beobachten seit April eine Stornierungswelle. Die ehrgeizigen Neubauziele der Bundesregierung rĂŒcken damit in weite Ferneâ, sagt ifo-Forscher Felix Leiss.
Die MaterialengpĂ€sse â die sich mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine drastisch verschĂ€rft hatten â entspannen sich nur langsam. Im Juli meldeten noch 43,2 Prozent der Betriebe im Hochbau Lieferprobleme. Im Vormonat hatte der Anteil bei 47,1 Prozent gelegen. âInfolge der Knappheit und der hohen Energiekosten haben sich viele Baustoffe erheblich verteuert. Die Bauunternehmen mussten daher selbst immer wieder an der Preisschraube drehenâ, ergĂ€nzt Leiss. Die Entwicklung verliert aktuell etwas an Schwung, dennoch rechneten immer noch sehr viele Befragte mit neuerlichen Preisanpassungen in den kommenden Monaten. Die Preiserwartungen lagen bei 54,0 Punkten, nach 61,5 Punkten im Vormonat. âGleichzeitig belasten aber die höheren Zinsen und im Wohnungsbau auch die eingeschrĂ€nkten Fördermöglichkeiten die Nachfrage nach Bauleistungen. Am Bau kippt die Stimmungâ, sagt Leiss weiter. FĂŒr das kommende halbe Jahr befĂŒrchteten sehr viele Unternehmen GeschĂ€ftsrĂŒckgĂ€nge.
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