Zecken sind inzwischen auch in der Stadt angekommen. Bei einer bundesweiten Erhebung haben Expert:innen 32 Stadtparks auf die Parasiten untersucht.Âč Das Ergebnis: In fast jedem Park wurden sie fĂŒndig. Spitzenreiter waren dabei zwei Parks in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 101 Zecken auf 300 mÂČ. In Bremen fingen sie 85 Zecken, und auch in Hamburg (53 Zecken) und Mecklenburg-Vorpommern (46 Zecken) tummelten sich die Blutsauger.ÂČ GrundsĂ€tzlich kommen Zecken nicht nur im Norden, sondern auch im SĂŒden der Republik vor. Die Parasiten können gefĂ€hrliche Krankheitserreger wie das Virus der FrĂŒhsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ĂŒbertragen. Durch Impfen kann man sich jedoch schĂŒtzen.
Berlin (ots). Die FSME ist eine Erkrankung der HirnhĂ€ute und des zentralen Nervensystems, die von Zecken ĂŒbertragen wird. Folgen können dauerhafte gesundheitliche SchĂ€den wie LĂ€hmungen, Schluck- und Sprechstörungen sein. Impfen ist der beste Schutz gegen FSME. Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen SĂŒss betont: „Wer noch keinen Impfschutz hat, sollte jetzt zum Arzt bzw. zur Ărztin gehen und sich zur FSME-Impfung beraten lassen.“ Mit einem schnellen Impfschema kann innerhalb weniger Wochen ein Schutz fĂŒr die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden. Da die Parasiten noch weitere Krankheitserreger ĂŒbertragen können, empfiehlt der Experte zusĂ€tzlich das Tragen langer Kleidung, das Benutzen von Anti-Zeckensprays und das grĂŒndliche Absuchen des eigenen Körpers nach einem Aufenthalt im GrĂŒnen.
FSME-Risiko in Deutschland steigt
Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen, die in den sogenannten FSME-Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen können. Mittlerweile weist das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 40 Prozent aller Stadt- und Landkreise als solche Gebiete aus. Die meisten dieser Regionen liegen in SĂŒd- und Mitteldeutschland. Doch auch im Norden und Osten Deutschlands kommen immer mehr Risikogebiete hinzu. Allein in diesem Jahr hat das RKI insgesamt sechs neue Kreise in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ausgewiesen. Auch viele beliebte Urlaubsgebiete wie zum Beispiel der Bayerische Wald und die SĂ€chsische Schweiz liegen in den Risikogebieten. Das zeigt, wie wichtig Vorsorge ist.
1. Untersuchungsbedingungen und methodisches Vorgehen der Untersuchung: Im Zeitraum vom 11.04.2022 bis zum 08.07.2022 wurden bundesweit 32 Stadtparks – pro Bundesland je zwei – im Auftrag der Pfizer Pharma GmbH untersucht. Zum Einsatz kam beim Zeckenfang die klassische Flaggmethode, bei der ein Flanelltuch ĂŒber die bodennahe Vegetation oder die Laubstreu gezogen wird. Aktive Zecken krallen sich bei Kontakt an der Unterseite der Flagge fest und können dann gezĂ€hlt und abgesammelt werden. Es wurden pro Stadtpark 15 FahnenzĂŒge Ă ca. 10 mÂČ durchgefĂŒhrt. Vorrangiges Ziel der Untersuchung war es in allen FĂ€llen, in einem Park möglicherweise vorhandene Zecken aufzuspĂŒren. Der Schwerpunkt der Zeckensuche lag deshalb wenigstens bei den ersten FlaggenzĂŒgen auf GebĂŒschen, in denen die Bedingungen fĂŒr das Vorkommen und Ăberleben von Zecken eindeutig gĂŒnstiger sind als auf freien, stĂ€rker sonnenexponierten FlĂ€chen. Trotzdem wurden in mehreren Parks stichprobenartig auch Wiesen- und RasenflĂ€chen auf Zecken untersucht. Im Rahmen dieser Erhebung wurde lediglich die Anzahl der Zecken ausgewertet. Es wurde nicht untersucht, ob die gefundenen Zecken mit Krankheitserregern
2. Ergebnisse der Untersuchung
(Bundesland: Zecken auf 300 mÂČ)
- Baden-WĂŒrttemberg: 10
- Bayern: 5
- Berlin: 5
- Brandenburg: 18
- Bremen: 85
- Hamburg: 53
- Hessen: 1
- Mecklenburg-Vorpommern: 46
- Niedersachsen: 12
- Nordrhein-Westfalen: 0
- Rheinland-Pfalz: 1
- Saarland: 16
- Sachsen-Anhalt: 101
- Sachsen: 52
- Schleswig-Holstein: 38
- ThĂŒringen: 5
Foto: Zecken lauern hĂ€ufig auf Grashalmen, in BĂŒschen und auf Wiesen. (C) Pfizer | www.zecken.de