Erste Unterzeichnung einer Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaften
Magdeburg/Stendal. Als erste Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaft unterzeichnetet die Hochschule Magdeburg-Stendal den Global Climate Letter. Damit hat Rektorin Prof. Dr. Anne Lequy im Auftrag des Hochschulsenats einen wichtigen symbolischer Schritt vollzogen. Die Hochschule erkennt an, dass sich die Welt in einer Klimakrise befindet und umgehendes Handeln, auch von Seiten der Hochschule, erforderlich ist.
Der Global Climate Letter ist eine Initiative zur Erreichung einer klimaneutralen Erde und ermöglicht offiziell am globalen Race to Zero teilzunehmen. Der Hochschulsenat hatte im Mai 2021 eine umfangreiche Deklaration beschlossen, die 16 Ziele umfasst. Dazu zĂ€hlte an oberster Stelle besagte Unterzeichnung. Die Hochschule Magdeburg-Stendal gehört nun neben vier UniversitĂ€ten zu den ersten fĂŒnf Hochschulen in Deutschland, die das Papier unterzeichnet haben.
SpĂ€testens ein Jahr nach der Unterzeichnung des Global Climate Letter wird die Hochschule geprĂŒft, ob sie qualifiziert genug ist, am Race to Zero teilzunehmen. Die Teilnehmer mĂŒssen dabei mehrere Mindestkriterien einhalten. Dazu gehört, dass die Hochschule bis spĂ€testens bis 2050 die TreibhausgasneutralitĂ€t und bis 2030 eine 50%ige Reduktion erreicht. Die Hochschule hat sich mit den bereits verabschiedeten Klimazielen vorgenommen, bis 2030 in den Bereichen Energie und MobilitĂ€t klimaneutral zu werden.
FĂŒr Rektorin Anne Lequy sind Senatsbeschluss, Unterzeichnung und die Einstellung einer Klimamanagerin Konsequenzen aus der Klimakrise und dem Profil der Hochschule: âHochschulen sind in Fragen des Klimaschutzes besonders gefordert, denn die Wissenschaft muss an Problemlösungen arbeiten. Zukunft ist schlieĂlich unser GeschĂ€ft.“ Man gehe aber auch in der Praxis auf dem Campus mit guten Beispiel voran und setze nicht nur auf die vielen aktiven Hochschulangehörigen und ihre Ideen, sondern auch âauf viele neugierige und tatkrĂ€ftige Studieninteressierte.“
Von den 16 Klimazielen des Senatsbeschlusses sind neben der Unterzeichnung des Global Climate Letter bereits zwei weitere umgesetzt bzw. auf den Weg gebracht worden: Der Klimabeirat der Hochschule hat die Arbeit aufgenommen und Klimaschutzmanagerin Julia Zigann arbeitet seit Juni an einem integrierten Klimaschutzkonzept.
Der Beschluss des Senats passt zur vorhandenen Ausrichtung der Hochschule. Einige StudiengĂ€nge prĂ€gen seit langem das Profil der Hochschule, deren BeschĂ€ftigten und Studierenden Fragen der Ăkologie und der Nachhaltigkeit besonders wichtig sind. Wasserwirtschaft, Recycling und Entsorgungsmanagement, Ingenieurökologie (Master) und noch neu: Nachhaltige BWL gehören dazu. In Forschungsprojekten geht es beispielsweise um energieeffizientes Bauen, autarke Energieversorgungssysteme, ElektromobilitĂ€t oder Plastik in den Meeren.
Titelfoto: Hochschulrektorin Prof. Dr. Anne Lequy mit zwei Mitgliedern der AG Klimanotstand, die das Projekt maĂgeblich vorangetrieben hat: Klimaschutzmanagerin der Hochschule Julia Zigann (l.) und Robin Ebbrecht, Alumnus des Fachbereiches Angewandte Humanwissenschaften in Stendal. (c) Matthias Piekacz