Magdeburg. Die Initiative Herzgesundheit in Sachsen-Anhalt hat die dritte landesweite Herzwoche ausgerufen.
Unter dem Motto âFit fĂŒrs Herz – #HerzgesundheitLSAâ steht bis zum 10. September 2022 die positive Wirkung ausreichender Bewegung auf die Herzgesundheit im Mittelpunkt. âJe aktiver ein Mensch lebt, desto geringer ist das Risiko fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schon eine halbe Stunde Sport am Tag reichen aus, um dieses Risiko erheblich zu reduzierenâ, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto). Selbst Betroffene, die bereits zu hohe Vitalwerte oder erste Symptome einer HerzschwĂ€che zeigten, könnten mit einer Ănderung ihres Lebensstils eine deutliche Verbesserung erreichen. âWer rastet, der rostetâ, sagt Grimm-Benne. Das Herz brauche körperliche AktivitĂ€t, um vor allem mit zunehmendem Alter nicht zu ermĂŒden. Dabei gehe es weniger um einen harten Trainingsplan als vielmehr um regelmĂ€Ăige lockere Trainingseinheiten, die SpaĂ machten. âGenau das wollen wir mit der diesjĂ€hrigen Herzwoche vermittelnâ, sagt Grimm-Benne. Langfristiges Ziel sei es, durch konzertierte Informations- und AufklĂ€rungsaktionen bei Herzwochen in den folgenden Jahren das Bewusstsein der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter fĂŒr eine herzgesunde Lebensweise nachhaltig zu stĂ€rken.
Zwischen Arendsee und Zeitz sind bislang rund 80 Veranstaltungen angemeldet worden. Das Spektrum reicht von medizinischen VortrĂ€gen ĂŒber Messungen von Vitalwerten und Blutzucker, ĂŒber Fitness-Checks und Telefonforen bis hin zu Veranstaltungen in Kliniken und Gesundheitstagen in Behörden. Fast 600 Apotheken im Land legen umfangreiches Informationsmaterial aus und bieten Blutdruckmessungen an. âDie landesweite AufklĂ€rungskampagne ist ein weiterer wichtiger Baustein in der BekĂ€mpfung der Herzinfarktsterblichkeit. DafĂŒr sorgt ein AktionsbĂŒndnis aus Behörden, Ărztenetzwerken, Krankenkassen und Gesundheitsorganisationen, das wir mit Informationsmaterial dabei unterstĂŒtzen, möglichst viele Menschen ĂŒber Themen wie Vorsorge, Ursachen und Symptome von Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufzuklĂ€renâ, betont der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Herzstiftung, Prof. Dr. Thomas VoigtlĂ€nder.
Das Ministerium fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, die Deutsche Herzstiftung und zahlreiche Akteure und Institutionen aus dem Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt arbeiten dafĂŒr eng zusammen. âToll, dass wieder so viele Akteure an einem Strang ziehen. Das macht mich stolz, zumal wir als Bundesland in Sachen landesweiter PrĂ€ventionskampagne zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Vorreiter gelten und nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause wieder nahtlos anknĂŒpfen konntenâ, sagt Schirmherrin Grimm-Benne. Bereits ĂŒber 1.300 Aktionspakete mit BroschĂŒren, Plakaten und Flyern zu den Themen Erhalt der Herzgesundheit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat die Herzstiftung in Sachsen-Anhalt verschickt. âDas ist aber nur der Anfang, das Interesse an unseren Print- und Online-Informationen ist erfahrungsgemÀà enormâ, so VoigtlĂ€nder.
Die DAK-Gesundheit ist seit Beginn Partner der landesweiten Herzwoche. Ihr Leiter der Landesvertretung in Sachsen-Anhalt, Steffen Meyrich, freut sich, dass das Thema Herz-Gesundheit wieder in den Fokus rĂŒckt. âAuch in diesem Jahr zeigt unser DAK-Gesundheitsreport, dass bereits im Erwerbsalter viele Menschen unter Herz- Kreislaufproblemen leiden, insbesondere MĂ€nner. PrĂ€vention, regelmĂ€Ăige Vorsorgeuntersuchungen und betriebliches Gesundheitsmanagement sind die Basis fĂŒr ein gesundes Herz. Die vielen Veranstaltungen der Herzwoche ermöglichen es, alle im Land zu erreichen und fĂŒr eine gesunde Lebensweise zu sensibilisieren. Daher ist es uns ein groĂes Anliegen auch die 3. Herzwoche als Partner zu unterstĂŒtzenâ, so Meyrich.
Hintergrund:
95.240 Menschen aus Sachsen-Anhalt wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2020 aufgrund einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems in einem Krankenhaus stationĂ€r behandelt. Fast 18 Prozent aller Behandlungen im Krankenhaus (543.870) erfolgten damit wegen einer Herz-Kreislaufkrankheit. Zugleich waren Leiden aus dieser Diagnosegruppe verantwortlich fĂŒr 40 Prozent (13.453) aller 33.804 TodesfĂ€lle.
Um die Ursachen eines Herzinfarktes wissenschaftlich erforschen zu können, wurde unter Leitung der UniversitĂ€tsmedizin Halle (Saale) 2013 das regionale Herzinfarktregister Sachsen-Anhalt, kurz RHESA, ins Leben gerufen. Im vergangenen Jahr wurde es zu eRHESA, einem elektronischen Herzinfarktregister, weiterentwickelt. Das Ministerium fĂŒr Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt finanziert eRHESA mit rund 640.000 Euro.
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