Magdeburg. Nach gut 11 Monaten Bauzeit steht der Rohbau eines modernen Hörsaal-Neubaus auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg. Dieser Bauabschnitt wurde mit einem Richtfest gefeiert.
Mehr Raum für die Lehre und eine Verbesserung der Lernbedingungen im Medizinstudium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – mit der Fertigstellung des Rohbaus des neuen „Klinischen Hörsaals“ auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg ist man diesem Ziel jetzt einen deutlichen Schritt näher gerückt. Die Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg Prof. Dr. Daniela Dieterich hat dazu heute gemeinsam mit Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann und Prof. Dr. Helmut Weiß, Prorektor für Planung und Haushalt der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, diesen wichtigen Bauabschnitt im Rahmen eines Richtfestes gewürdigt. Mit dem Neubau werden dringend notwendige Hörsaal-Kapazitäten für die insgesamt etwa 1.500 Humanmedizin-Studierenden in Magdeburg geschaffen. Voraussichtlich ab Frühjahr 2023 wird das Hörsaalgebäude für Lehrveranstaltungen zur Verfügung stehen.
Dekanin Prof. Dr. Daniela C. Dieterich erklärte: „Ich bin sehr dankbar, dass das Land Sachsen-Anhalt in die Weiterentwicklung unseres Campus investiert und dieses Bauvorhaben somit ermöglicht hat. Der neue klinische Hörsaal nimmt mehr und mehr Gestalt an und wir freuen uns, ihn schon bald in Betrieb nehmen zu können. Mit diesem zentralen und modern ausgestatteten Neubau schaffen wir dringend benötigte Kapazitäten, die es vor allem unseren Studierenden künftig ermöglicht, sich durch ideale Lernbedingungen noch besser auf das anspruchsvolle Medizinstudium zu konzentrieren. Denn mit guten Lehrbedingungen schaffen wir die Voraussetzung für spätere Forschungserfolge innerhalb unserer Fakultät wie auch im Verbund mit den anderen Fakultäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vor Ort. Gleichzeitig wird der Hörsaal mit dem großzügig geplanten Foyer künftig mehr akademisches Leben auch über das Studium hinaus auf unserem Campus möglich machen – beispielsweise im Rahmen von ärztlichen Weiterbildungen oder akademisch-kulturellen Formaten im Rahmen der Wissenschaftskommunikation. Dies wird die Attraktivität des Standortes nochmals stärken. Für die Region Magdeburg ist das ein großer Gewinn.“
Nach 11 Monaten Bauzeit ist die Hufeisenform des neuen Hörsaals bereits deutlich zu erkennen. In dem Neubau zwischen Gebäude 28 (Institut für Pathologie) und Gebäude 91 (Institut für Biologie) werden ein Hörsaal mit moderner digitaler Technik mit 300 Sitzplätzen für größere Studiengruppen und ein großzügiges Foyer für wissenschaftliche Veranstaltungen, Tagungen und Ausstellungen untergebracht. Insgesamt entstehen 1035 Quadratmeter Nutzfläche. Studierenden und Lehrenden ermöglicht der neue klinische Hörsaal zukünftig einen modernen patientennahen wie auch mehrdimensionalen digitalen Unterricht mit einem Bettenzugang zur Vorstellung von Patient:innen und einem hochauflösenden Streaming in die Kliniken hinein.
Prof. Dr. Helmut Weiß sagte: „Im 21. Jahrhundert müssen wir Lehrkonzepte neu denken und innovative Formate und zukunftsfähige Angebote etablieren; Präsenzlehre ist gerade in der Medizin unverzichtbar, die Komplementierung um digitale Möglichkeiten aber ebenso wenig, denn digital gestützte Lehre wird die Zukunft universitärer Ausbildung künftig prägen. Ich freue mich, dass wir heute gemeinsam Richtfest für diesen neuen, großen Hörsaal auf dem Medizincampus der Universität Magdeburg feiern können; er wird zu einer attraktiven und von Interdisziplinarität geprägten Ausbildung unserer Studierenden zu hochqualifizierten Ärztinnen und Ärzten beitragen.“
Die für den Bau genehmigten Mittel betragen ca. 9,3 Millionen Euro und wurden durch das Wissenschaftsministerium und das Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt sowie durch den Bund im Rahmen des Hochschulpaktes bereitgestellt. Wissenschaftsminister Prof. Armin Willingmann betonte: „Gerade in Krisenzeiten muss es darum gehen, verstärkt zu investieren und die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung zu stellen. Aus diesem Grund hat das Wissenschaftsministerium auch den Hörsaal-Neubau nachdrücklich unterstützt. Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie wichtig erstklassig ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner sind. Sowohl im Hinblick auf die Erforschung von Krankheiten und neuen Therapiemöglichkeiten als auch im Hinblick auf die medizinische Versorgung der Bevölkerung. Insofern freue ich mich, dass wir heute das Richtfest für den Hörsaal-Neubau feiern und den Saal Anfang kommenden Jahres in Betrieb nehmen können. Das Wissenschaftsministerium wird sich trotz der aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Energiekrise weiter dafür einsetzen, Forschung und Lehre an den Universitätskliniken in Magdeburg und Halle zu stärken, damit die Universitätsmedizin in Sachsen-Anhalt auch künftig bundesweit als exzellenter Forschungs- und Ausbildungsstandort wahrgenommen wird.“
In den kommenden Wochen wird der Rohbau mit einer Dachkonstruktion und einer Fassadenverglasung verschlossen und der Innenausbau begonnen. Das pbr Planungsbüro Rohling AG Architekten lieferte den Gebäude-Entwurf nach dem Vorbild des Universitätsgebäudes 44 (Hörsaal 6) in der Zschokkestraße. Die Projektleitung und Umsetzung erfolgt in Eigenregie des Universitätsklinikums Magdeburg. Trotz Baustoffmangels aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges ist die Fertigstellung voraussichtlich im Frühjahr 2023 geplant.
Titelfoto: Luftaufnahme Rohbau Klinischer Hörsaal auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg. (c) Fotograf: David Dettbarn/UMMD
Foto 2: Die Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg eröffnet das feierliche Richtfest zum Neubau „Klinischer Hörsaal“ auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg. (c) Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD