MĂŒnchen. Alfred Herrhausen ist in den 1980er-Jahren der aufgehende Stern der Bankenwelt. Seine Idee eines Schuldenerlasses fĂŒr arme LĂ€nder sorgt fĂŒr Schlagzeilen. Als er mit einem Kredit an die UdSSR nicht nur die Interessen der Bank und seines Kanzlerfreundes Kohl vertritt, sondern damit auch die ReformplĂ€ne Gorbatschows unterstĂŒtzt, betritt der Banker vermintes Terrain der Weltpolitik. Die USA fĂŒhlen sich durch sein Tun genauso irritiert wie Stasi-Chef Mielke, der das Ende des DDR-Regimes befĂŒrchtet. Die Geheimdienste sind Herrhausen nun auf der Spur. Er weiĂ, dass ihm vielleicht nur ein kurzes Zeitfenster bleibt, um seine Visionen, u. a. die VerĂ€nderung der Deutschen Bank, durchzusetzen. WĂ€hrend Herrhausen seine Rivalen im eigenen Haus in Schach zu halten sucht und dafĂŒr seine Macht ausweitet, formieren sich auch auĂerhalb der Bank seine Gegner.
Die vierteilige Politthriller-Miniserie „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (AT), eine Ko-Produktion von Gabriela Sperl mit ARD Degeto, rbb, hr und SWR in Zusammenarbeit mit X Filme Creative Pool (Uwe Schott) fĂŒr die ARD, zeigt die Machtverstrickungen zwischen Staat und Wirtschaft vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung. Die Redaktion verantworten Claudia Luzius (ARD Degeto), Christoph Pellander (ARD Degeto), Kerstin Freels (rbb), Martina Zöllner (rbb), Patricia Vasapollo (hr), Jörg Himstedt (hr) und Michael Schmidl (SWR). Executive Producer: Christer Lindequist. AusfĂŒhrende Produzentin ist Ilona Schultz. Regie fĂŒhrt Pia Strietmann nach den DrehbĂŒchern von Thomas Wendrich. Hinter der Kamera steht Florian Emmerich. In der Hauptrolle ist Oliver Masucci als Alfred Herrhausen zu sehen, seine Frau Traudl spielt Julia Koschitz. Weitere Rollen sind u.a. prominent mit David SchĂŒtter, Ursula Strauss, August Zirner, Franz Hartwig, Yousef Sweid, Dovale Glickman, Bettina Stucky, Thomas Loibl, Anton Spieker und Lisa Vicari besetzt.
Christoph Pellander, ARD Degeto-Redaktionsleiter:
„Bankenchef Alfred Herrhausen ist ohne Zweifel eine der prĂ€gendsten Persönlichkeiten der jĂŒngeren deutschen Geschichte. Seine Haltung zu Macht und kompromisslosem wie visionĂ€rem Modernisierungs-Willen, die in die Weltpolitik hineinwirkte, ist heute aktueller denn je. Autor Thomas Wendrich hat intensive, spannende BĂŒcher geschrieben, basierend auf akribischer Recherche – Fakten ergieĂen sich in starke Fiktion. Mit ‚Herrhausen – Der Herr des Geldes‘ taucht die junge Regisseurin Pia Strietmann ein in die MĂ€nnerdomĂ€ne der deutschen Bank- und Politstrukturen jener Zeit und kondensiert mit der genre-erfahrenen Produzentin Gabriela Sperl und einem hervorragenden Cast aus diesem einzigartigen Stoff einen Polit-Thriller, der emotional wie intellektuell aufrĂŒhrt. Relevant und mitreiĂend – ein Projekt, an dem man nicht vorbeikommt. Ein ARD-Event, das wir gemeinsam mit unseren Partnern rbb, hr und SWR umsetzen und auf das die Zuschauerinnen und Zuschauer sich freuen können.“
Gabriela Sperl, Produzentin:
„Seit Ende November 1989 hat es mich immer wieder beschĂ€ftigt: das Bombenattentat auf Alfred Herrhausen. Wie die Bilder von 9/11 oder vom deutschen Herbst 1977, hat das Foto der zerbombten Mercedes Limousine negative ikonographische Kraft fĂŒr meine Generation. Nach ĂŒber 30 Jahren ist die Zeit gekommen, sich dem Thema dieses ungelösten ‚true crime‘ Falles, bei dem die RAF als TĂ€ter benannt, aber nie ein TĂ€ter identifiziert wurde, erneut zuzuwenden. Die Figur Herrhausens steht im Mittelpunkt: Warum war ausgerechnet er umringt von Gegnern national und auĂerhalb Deutschlands? Meine Vision fĂŒr diesen Film: einen spannenden Geo-Polit-Thriller mit einem glĂ€nzenden Team und herausragenden Schauspieler:innen unterhaltsam fĂŒr ein breites Publikum zu erzĂ€hlen. In Zeiten des RĂŒckfalls in eine kriegerisch bipolare Welt zwischen Russland und Amerika ist dieser Film brisanter denn je.“
Die Dreharbeiten haben am 5. September 2022 begonnen. Gedreht wird bis 16. Dezember 2022 in Nordrhein-Westfalen, Frankfurt am Main, Bayern und Belgien sowie an sechs weiteren Drehtagen im Februar 2023 in Marokko oder Israel. „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (AT) wird gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW, dem FFF Bayern sowie HessenFilm und Medien. In Belgien durch das Tax Shelter System gemeinsam mit Belga Films.
Foto: Oliver Masucci als Alfred Herrhausen und Julia Koschitz als seine Frau Traudl © ARD Degeto/rbb/hr/swr/Sperl Film und Fernsehproduktion GmbH/Florian Emmerich