Magdeburg. Sachsen-Anhalt will die Installation von Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschĂŒtzten GebĂ€uden erleichtern. Ein entsprechender Erlass an die Denkmalschutzbehörden wird derzeit in der Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur vorbereitet. Demnach sollen Kulturdenkmale fĂŒr Solaranlagen grundsĂ€tzlich geöffnet werden.
Staatsminister und Minister fĂŒr Kultur Rainer Robra (Foto) erklĂ€rt: âKlima- und Denkmalschutz ergĂ€nzen und verstĂ€rken sich, gerade auch im Feld der Solarenergie. Der Erhalt und die Modernisierung von Denkmalen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Diesen Prozess wollen wir weiter vorantreiben. Wir erwarten eine erheblich höhere Zahl an Genehmigungen fĂŒr Solaranlagen auf Denkmalen.“ Es werde aber weiterhin immer um Einzelfallentscheidungen gehen. Wer eine Solaranlage an oder auf einem Kulturdenkmal anbringen möchte, brauche dafĂŒr grundsĂ€tzlich eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung der unteren Denkmalschutzbehörden in den Landkreisen und kreisfreien StĂ€dten.
In der kommenden Woche verschickt die Staatskanzlei und Ministerium fĂŒr Kultur als oberste Denkmalschutzbehörde die neuen Leitlinien an die Denkmalschutzbehörden im Land. Sie dienen als Handreichung und Entscheidungshilfe. Am gestrigen Freitag wurden die Rahmenbedingungen im Ausschuss fĂŒr Infrastruktur und Digitales (AID) im Landtag von Sachsen-Anhalt vorgestellt.
Zentrale Punkte der Leitlinien sind:
- Die Errichtung von Solaranlagen an oder auf Kulturdenkmalen bedarf einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung. FĂŒr Baudenkmale und Denkmalbereiche soll die Genehmigung kĂŒnftig regelmĂ€Ăig erteilt werden. Lediglich bei einer erheblichen BeeintrĂ€chtigung eines Kulturdenkmals wird davon abgesehen.
- Installation ist sowohl von Photovoltaik- als auch Solarthermieanlagen möglich
- UNESCO-WelterbestÀtten sind von der Regelung ausgenommen, da hier völkerrechtlichen Verpflichtungen vorgehen
âIch begrĂŒĂe diesen mit dem Denkmalfachamt, Denkmalrat des Landes und der oberen Denkmalbehörde abgestimmten Schritt, mit dem wir dem Beispiel anderer LĂ€nder folgen. Die Denkmalpflege unseres Landes reagiert damit auf die gegenwĂ€rtig stark gestiegenen Energiepreise und den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien“, so Robra.
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