Halle/ST. „Der antisemitische und rassistische Terroranschlag von Halle war eine tiefe Zäsur und hat unser Land verändert. Für viele Menschen ist das Leben seither nicht mehr dasselbe. Es gab eine Zeit vor und es gibt eine Zeit nach dem 9. Oktober 2019.“ Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (Foto) heute in Halle. Dort nahm er im Hof der Synagoge an der Gedenkveranstaltung aus Anlass des 3. Jahrestages des Anschlags teil.
In seiner Gedenkrede erinnerte Haseloff an die Opfer des Anschlags und betonte die gesamtgesellschaftliche Verantwortung. „Wir alle tragen Verantwortung: für uns selbst, für unsere Handlungen und Unterlassungen, aber vor allem für unsere Mitmenschen. Auch die Zivilgesellschaft muss die Rolle der Mahn-, Gedenk- und Gedächtnisinstanz übernehmen. Die Verbrechen der Nationalsozialisten und ihrer Schergen, die Verhöhnung und schließlich Zerstörung aller sittlichen Normen und die Unmenschlichkeit dieser Diktatur dürfen und wollen wir niemals vergessen.“
Haseloff warnte eindringlich vor den Gefahren des Antisemitismus und Rassismus. „Wir müssen eine eindeutige und klare Haltung zeigen und für ein Klima der Toleranz und gegenseitigen Achtung in unserer Gesellschaft sorgen. Allen Menschen steht das gleiche Recht auf Achtung und Würde zu. Antisemitismus und Rassismus unterminieren die Grundlagen unseres demokratischen Staates und gefährden den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Dagegen müssen wir uns mit aller Entschiedenheit wehren.“
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