Bonn, 14. Oktober 2022 – Katrin Göring-Eckardt (Foto), Vizepräsidentin des Bundestags, hat sich auf der Bundesdelegiertenkonferenz ihrer Partei B90/Die Grünen gegen Experten-Stimmen gewandt, die bei einem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken von einem deutlich sinkenden Strompreis ausgehen. „Bei der Atomkraft muss man ehrlicherweise alle Kosten berechnen. Wenn man alles zusammennimmt, senken wir nicht wirklich den Strompreis“, sagte Göring-Eckardt im Fernsehsender phoenix. Sie verwies darauf, dass es noch kein Endlager für Atommüll gebe, dass Uran für Brennstäbe bei Autokraten, etwa in Russland, gekauft werden müsse, und dass in den zur Diskussion stehenden Kraftwerken Sicherheitsüberprüfungen nicht stattgefunden hätten. Hinzu komme, dass die Gefahren der Atomkraft verlängert würden.
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sah die Bundestags-Vizepräsidentin derzeit keine Möglichkeiten für eine diplomatische Offensive, so wie das eine Mehrheit der Befragten in einer neuen Umfrage gefordert hatte. „Die Gesprächskanäle bleiben offen, aber worüber will man mit einem Vergewaltiger Putin reden?“ Es müssten Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Ukraine und Russland diplomatisch wieder miteinander umgehen könnten. „Und diese Voraussetzungen bedeuten, dass die Ukraine selbstverständlich ihr Land verteidigen muss“, so Göring-Eckardt.
phoenix-Presseteam
Foto (c) D. Butzmann