Magdeburg. Sachsen-Anhalts Landespolizei hat vergangene Woche an der vierten und für dieses Jahr letzten europaweiten ROADPOL-Kontrollwoche „Truck & Bus“ teilgenommen und eine Woche lang verstärkt den gewerblichen Personen- und Güterverkehr kontrolliert. Dabei wurden zahlreiche Verstöße festgestellt. Insgesamt schauten sich die Polizeibeamtinnen und -beamten 481 Fahrzeuge, darunter fünf Busse, genauer an. Bei 181 Fahrzeugen beziehungsweise in rund 40 Prozent der Fälle musste etwas beanstandet werden. In 30 Fällen waren die Mängel so gravierend, dass den betroffenen Fahrzeugführern die Weiterfahrt untersagt werden musste.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Für das laufende Jahr sind die bundesweiten ROADPOL-Kontrollwochen „Truck & Bus“ beendet. Das heißt nicht, dass unsere Landespolizei keine weiteren Schwerpunktaktionen durchführen wird. Vor allem in der Herbstzeit und den damit zunehmenden jahreszeitbedingten Einflüssen muss der Personen- und Güterverkehr weiterhin ins Visier genommen werden. Nur so können wir zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beitragen.“
In ganz Sachsen-Anhalt waren insgesamt 196 Polizistinnen und Polizisten bei der jüngsten Kontrollaktion zwischen dem 10. und 16. Oktober 2022 im Einsatz.
Speziell geschulte Beamtinnen und Beamte registrierten bei den Kontrollen vor allem Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten (167 Mal). In 34 Fällen wurden zudem Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Bei weiteren 29 Fahrzeugen war die Ladung nicht ausreichend gesichert oder das Fahrzeug gar überladen. Technische Mängel waren in insgesamt 21 Fällen zu beanstanden.
Bei einer Kontrolle eines Sattelaufliegers im Bereich der Polizeiinspektion Stendal wurde ein Defekt an der Bremsanlage festgestellt und daraufhin die Weiterfahrt untersagt. Im Bereich der Polizeiinspektion Magdeburg wurde bei einem PKW-Fahrer nach dem Einsatz eines Rauchgiftspürhundes eine Kleinstmenge an Betäubungsmitteln festgestellt. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Fahrzeugführer wurde eingeleitet.
Sachsen-Anhalt hat sich in diesem Jahr bislang an allen vier „Truck & Bus“-Kontrollwochen des länderübergreifenden ROADPOL-Netzwerks beteiligt. Dabei wurden bisher mehr als 1.800 Lkw und Busse kontrolliert – und rund 720 Verstöße festgestellt.
Hintergrund:
Die Landespolizei Sachsen-Anhalt beteiligt sich regelmäßig an länderübergreifenden Verkehrsüberwachungsaktionen des ROADPOL-Netzwerks. Der Name „ROADPOL“ steht für „European Roads Policing Network“. Dabei handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweit nationale Akteure zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten.
Rechnerisch passiert auf Sachsen-Anhalts Straßen alle acht Minuten ein Unfall, davon 15 Prozent mit Beteiligung eines Lastkraftwagens. Im vergangenen Jahr wurden 10.043 Verkehrsunfälle mit Lkw-Beteiligung registriert. Dabei starben 35 Menschen, 13 von ihnen saßen selbst in einem Lastkraftwagen.
Foto/Polizei