AnlÀsslich des Gedenktages der Novemberpogrome 1938 sagt Martin Schirdewan (Foto), Vorsitzender der Partei DIE LINKE:
„Am 9. November gedenken wir der Pogromnacht, mit der 1938 die antisemitische Gewalt in Nazi-Deutschland einen ersten Höhepunkt erreichte. Wir gedenken den Opfern, die im Zuge der Pogrome ermordet oder in KZs verschleppt wurden. FĂŒr uns als LINKE ist das Datum Anlass, unsere Entschlossenheit, uns antisemitischen, rassistischen, menschenfeindlichen Ideologien entschieden entgegen zu stellen, zu bekrĂ€ftigen und zu erneuern.
Die Eskalation wurde auch möglich durch eine lange Steigerung von immer neuen GrenzĂŒberschreitungen und öffentlichem Hass in Wort und Tat in den Jahren davor. Wehret den AnfĂ€ngen, muss die ewige Lehre daraus sein. Wir dĂŒrfen nicht zulassen, dass menschenfeindliche Gedanken unbeachtet wachsen, von Rechtspopulismus gedĂŒngt werden, in der Gesellschaft normalisiert werden. Den Gruppen und Parteien der organisierten Menschenverachtung mĂŒssen wir uns jederzeit entgegenstellen. Wir dĂŒrfen ihnen nicht die StraĂen ĂŒberlassen, nicht das Internet, nicht den Diskurs.
Es macht uns als LINKE zutiefst besorgt, wenn jetzt mit der Zunahme der Zahl der Schutz suchenden Menschen, auch wieder die Zahl der AnschlĂ€ge auf UnterkĂŒnfte fĂŒr GeflĂŒchtete steigt. Angriffe auf Menschen, die hier sind, weil sie in der Heimat vor Krieg, Verfolgung und Elend bedroht sind, mĂŒssen jeden anstĂ€ndigen Menschen mit Scham erfĂŒllen. Wir mĂŒssen alles dafĂŒr tun, damit Menschen, die hier Schutz suchen, hier auch sicher sind.“
Foto (c) Martin Schirdewan