Ostdeutsche Bauindustrie spĂŒrt die Krise

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  • Baunachfrage nimmt tendenziell ab
  • BautĂ€tigkeit real unter Vorjahresniveau

Nach einer kurzen FrĂŒhjahrsbelebung sind die Nachfrage nach Bauleistungen und die BautĂ€tigkeit in der Folgezeit kontinuierlich zurĂŒckgegangen. „Seit dem zweiten Quartal wirken externe Faktoren sowohl auf die Auftragslage als auch die Umsatzentwicklung zunehmend dĂ€mpfend“, erklĂ€rte Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO), nach Bekanntgabe der Septemberergebnisse im Bauhauptgewerbe fĂŒr Betriebe mit 20 und mehr BeschĂ€ftigten durch das Statistische Bundesamt.

  • Auftragseingang: Wohnungsbau grĂ¶ĂŸter Verlierer

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes betrug im Zeitraum Januar bis September 2022 15,2 Mrd. Euro. Das waren nominal, d. h. nicht preisbereinigt, 13,1 Prozent mehr als 2021. „Unter BerĂŒcksichtigung der enormen Preissteigerung bei der Erstellung von Bauwerken, die per September 2022 durchschnittlich zwischen 15 und 20 Prozent lag, bedeutet dies demzufolge einen entsprechenden realen RĂŒckgang der Baunachfrage“, kommentierte Momberg das Ergebnis. Besonders schwierig zeigt sich die Auftragslage im Wohnungsbau. Hier erreichten die Order zwischen Januar und September ein Volumen von 3,0 Mrd. Euro und lagen damit nominal nur um 1,8 Prozent ĂŒber denen des Vorjahres, real also sehr deutlich darunter. Im Ă–ffentlichen Bau verlief die Entwicklung Ă€hnlich, allerdings weniger dramatisch. Mit einem Auftragswert von knapp 5,7 Mrd. Euro verzeichnete er nominal ein um 12,2 Prozent besseres Ergebnis als im Vorjahreszeitraum. Im Wirtschaftsbau registrierte das ostdeutsche Bauhauptgewerbe AuftrĂ€ge in Höhe von 6,5 Mrd. Euro. GegenĂŒber 2021 bedeutete das einen nominalen Zuwachs von 20,1 Prozent, d. h. preisbereinigt ein Ergebnis in etwa auf Vorjahreshöhe.

  • Umsatz: Wachstum im fortschreitenden Jahresverlauf rĂŒcklĂ€ufig

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte vom ersten bis zum dritten Quartal 2022 Umsatzerlöse in Höhe von annĂ€hernd 15,4 Mrd. Euro, was einem nominalen Plus von 9,7 Prozent gegenĂŒber 2021 entsprach. „In allen Bausparten lag das Wachstum am Ende des dritten Quartals allerdings preisbereinigt unter dem des Vorjahres“ relativierte Momberg das Ergebnis. Im Wirtschaftsbau belief sich der Umsatz per September 2022 auf 6,4 Mrd. Euro. Das waren nominal 10,1 Prozent mehr als 2021. Im Ă–ffentlichen Bau verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe Umsatzeinnahmen von 5,2 Mrd. Euro. GegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen nichtpreisbereinigten Zuwachs um 5,9 Prozent. Im Wohnungsbau stiegen die Erlöse auf 3,7 Mrd. Euro an, was zwar einem nominalen Plus von 15,0 Prozent in Relation zum Vorjahr entsprach, aber wie die anderen Segmente das Vorjahresergebnis real unterlief.

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Der Bauindustrieverband Ost e. V. (BIVO) vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 BeschÀftigten in den LÀndern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Foto: Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost (c) BIVO