Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner will die Zahl der Schülerinnen und Schüler senken, die ohne Abschluss die Schule verlassen. Trotz zahlreicher Maßnahmen war die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss nach Jahren des Rückgangs zuletzt erneut angestiegen.
Zur Ursachenforschung und für künftige Handlungsempfehlungen hat das Ministerium für Bildung eine wissenschaftliche Untersuchung an der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg unterstützt, die heute dem Kabinett vorgelegt wurde. In der im November veröffentlichten Studie zeigte sich, dass die hohen Abbrecher-Quoten nicht durch regionale Unterschiede, einen hohen Migrationsanteil bei Schülerinnen und Schülern oder sonderpädagogischen Förderbedarf erklärt werden können. Ausschlaggebend für eine wachsende Zahl erfolgreicher Schulabschlüsse sind der Studie zufolge vielmehr die Vermeidung von Schulabsentismus („Schwänzen“) und eine gute Schulkultur.
Eva Feußner (Foto): „Wir müssen Schulschwänzern deutlicher die Konsequenzen ihres Handelns klarmachen. Zudem benötigen wir mehr Personal unterschiedlichster Profession an den Schulen, um die Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben zu entlasten. Dadurch ergäbe sich automatisch mehr Raum für eine individuellere Betreuung von Schülerinnen und Schülern sowie mehr Elternarbeit.“
Als ein weiteres Mittel zur Prävention von Schulabbrüchen sieht die Studie den Ausbau der Netzwerkarbeit zwischen Jugendämtern, Schulsozialarbeitern und Lehrkräften sowie einen praxisorientierten Unterricht.
Feußner: „Mit den ‚Praxislerntagen‘ und dem ‚Produktiven Lernen in Schule und Betrieb‘ haben wir in den vergangenen Jahren bereits zwei wirksame Instrumente geschaffen. Alle diese Maßnahmen gilt es nun auszubauen, um die Schulabbrecherquote zu senken.“
Die Zusammenarbeit des Bildungsministeriums und der Otto-von-Guericke-Universität wird fortgesetzt.