Stromerzeugung im 3. Quartal 2022: 13,3 % mehr Kohlestrom als im Vorjahreszeitraum

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  • Mehr als ein Drittel des in Deutschland erzeugten Stroms stammt aus Kohlekraftwerken
  • Trotz hoher Gaspreise steigt Stromerzeugung aus Erdgas um 4,5 %
  • Hohe Zahl an Sonnenstunden fĂŒhrt zu gut 20 % mehr Solarstrom
  • Fast 90 % weniger Stromimporte aus Frankreich

Der im 3. Quartal 2022 in Deutschland erzeugte und ins Stromnetz eingespeiste Strom stammte zu ĂŒber einem Drittel (36,3 %) aus Kohlekraftwerken (3. Quartal 2021: 31,9 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorlĂ€ufigen Ergebnissen mitteilt, nahm die Einspeisung von Kohlestrom im Vergleich zum 3. Quartal 2022 um 13,3 % zu. Trotz hoher Gaspreise stieg auch die Stromerzeugung aus Erdgas: Sie war 4,5 % höher als im Vorjahresquartal und machte 9,2 % des eingespeisten Stroms aus (3. Quartal 2021: 8,8 %). Damit wurde erstmals seit dem 2. Quartal 2021 wieder mehr Strom aus Erdgas erzeugt als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden im 3. Quartal 2022 in Deutschland 118,1 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 0,5 % weniger als im 3. Quartal 2021.

Stromerzeugung aus konventionellen EnergietrĂ€gern geht um 3 % zurĂŒck

Trotz der Anstiege bei der Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas ging die aus konventionellen EnergietrĂ€gern insgesamt erzeugte Strommenge im 3. Quartal 2022 zurĂŒck. Sie sank gegenĂŒber dem Vorjahresquartal um 3,0 % auf einen Anteil von 55,6 % der eingespeisten Strommenge (3. Quartal 2021: 57,0 %). Das lag auch daran, dass nur noch gut halb so viel Atomstrom erzeugt und ins Stromnetz eingespeist wurde wie ein Jahr zuvor: So verringerte sich die Stromerzeugung aus Kernenergie im 3. Quartal 2022 gegenĂŒber dem 3. Quartal 2021 um 47,8 % auf einen Anteil von nur noch 7,4 % an der eingespeisten Strommenge (3. Quartal 2021: 14,1 %). Der Grund fĂŒr den deutlichen RĂŒckgang im Vorjahresvergleich ist die Abschaltung von drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke zum Jahresende 2021 im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt um 2,9 %

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im 3. Quartal 2022 gegenĂŒber dem 3. Quartal 2021 um 2,9 %. Dabei nahm die Einspeisung aus Windkraft um 1,0 % zu und machte 16,8 % der eingespeisten Strommenge aus (3. Quartal 2021: 16,5 %). Die Einspeisung aus Photovoltaik stieg um 20,3 % auf einen Anteil von 16,0 % (3. Quartal 2021: 13,3 %). Der starke Anstieg bei der Photovoltaik lag hauptsĂ€chlich an der ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden im 3. Quartal 2022. Zusammengenommen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 43,0 % im 3. Quartal 2021 auf 44,4 % im 3. Quartal 2022.

Stromexporte nach Frankreich weiterhin höher als Stromimporte von dort

Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 3. Quartal 2022 im Vergleich zum 3. Quartal 2021 um 8,8 % gesunken. Besonders deutlich war der RĂŒckgang mit -87,9 % bei den Stromimporten aus Frankreich. Diese Entwicklung lĂ€sst sich vor allem auf technische Probleme in den französischen Kernkraftwerken zurĂŒckfĂŒhren. Damit ĂŒberstiegen die Stromexporte aus Deutschland nach Frankreich wie bereits im 1. Halbjahr 2022 die Stromimporte von dort. 2022 wird damit voraussichtlich das erste Jahr seit Beginn der Statistik im Jahr 1990 sein, in dem Deutschland ein Nettoexporteur von Strom nach Frankreich sein wird. Die insgesamt aus Deutschland exportierte Strommenge stieg im 3. Quartal 2022 gegenĂŒber dem 3. Quartal 2021 um 8,9 %. Damit vergrĂ¶ĂŸerte sich der deutsche ExportĂŒberschuss auf 3 Milliarden Kilowattstunden (3. Quartal 2021: 0,5 Milliarden Kilowattstunden).

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