UnionsgeschĂ€ftsfĂŒhrer sieht Deutschland bei Aufnahme von FlĂŒchtlingen „an der Belastungsgrenze“ – Migrationspolitik der Ampel-Koalition sei „eine Geisterfahrt“
OsnabrĂŒck (ots). Nach dem Mord an einer 14-JĂ€hrigen in Illerkirchberg, mutmaĂlich verĂŒbt durch einen FlĂŒchtling aus Eritrea, hat UnionsgeschĂ€ftsfĂŒhrer Thorsten Frei sich fĂŒr eine konsequente Ausweisung von straffĂ€lligen FlĂŒchtlingen ausgesprochen. Der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ) sagte Frei: „Bevor politische Schlussfolgerungen gezogen werden können, gilt es den Fall und seine HintergrĂŒnde vollstĂ€ndig aufzuklĂ€ren. Ungeachtet der UmstĂ€nde im Einzelfall, muss gelten: Wer unsere Aufnahmebereitschaft mit FĂŒĂen tritt, indem er Straftaten begeht, hat sein Gastrecht verwirkt und darf keine Perspektive in unserem Land haben. Wir mĂŒssen deshalb alles daransetzen, dass es in solchen FĂ€llen zur Ausweisung kommt, sofern das nur irgend möglich ist.“
Frei sagte, man mĂŒsse ĂŒber KriminalitĂ€t im Zusammenhang von Zuwanderung offen sprechen und transparent informieren. „Der Blick in das polizeiliche Lagebild zeigt etwa, dass innerhalb der Gruppe der Zuwanderer die Eritreer eher unauffĂ€llig sind, wĂ€hrend sich Asylbewerber aus Tunesien, Marokko oder Algerien ĂŒberproportional an Straftaten beteiligen.“
Frei sieht Deutschland bei der Aufnahme von FlĂŒchtlingen insgesamt „an der Belastungsgrenze angekommen“. „In diesem Jahr sind rund 1,1 Millionen Menschen aus der Ukraine gekommen, und wir werden zusĂ€tzlich deutlich ĂŒber 200.000 AsylantrĂ€ge aus anderen LĂ€ndern verzeichnen. In einem einzigen Jahr sind damit in etwa so viele Menschen nach Deutschland gekommen wie in den zwei Jahren der groĂen Migrationskrise 2015/16. Es ist eine gewaltige Herausforderung fĂŒr die Gemeinden, StĂ€dte und Landkreise, die Menschen unterzubringen und sie zu integrieren“, betonte der CDU-Politiker. Er sei froh, „dass sich in unserem Land Tausende Frauen und MĂ€nner um die hier Angekommenen kĂŒmmern – zum groĂen Teil ehrenamtlich“. Darauf könne man stolz sein.
Die Ampel-Regierung setze in der Migrationspolitik allerdings falsche Signale. „Die Bundesregierung sendet die Botschaft in die Welt: Wer es einmal nach Deutschland geschafft hat, der kann und darf bleiben, unabhĂ€ngig von der Frage, ob er schutzbedĂŒrftig ist. Wir mĂŒssen uns auf diejenigen konzentrieren, die wirklich unsere Hilfe benötigen. Dazu mĂŒssen wir die Liste der sicheren HerkunftslĂ€nder ausweiten, die GrĂŒnen blockieren das nun schon seit Jahren. Und wir brauchen endlich einen effektiven europĂ€ischen Grenzschutz“, forderte Frei.
DafĂŒr sieht er aber keine BemĂŒhungen der Ampel-Koalition. „Alles, was die Ampel beim Asylrecht bisher beschlossen hat, macht eine Einigung auf ein europĂ€isches Asylrecht unmöglich. Der migrationspolitische Weg der Ampel-Regierung ist in Europa leider einmalig, oder deutlicher gesagt: eine Geisterfahrt“, kritisierte Frei.
Foto © Thorsten Frei/Tobias Koch