Geballtes Wissen auf ĂŒber 600 Seiten – Statistisches Jahrbuch Sachsen-Anhalt 2022 erschienen

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Halle/ST. Das Statistische Jahrbuch 2022 fĂŒr Sachsen-Anhalt wurde gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Ministerin fĂŒr Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Tamara Zieschang und des PrĂ€sidenten des Statistischen Landesamtes Michael Reichelt in Halle (Saale) vorgestellt.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Seit nunmehr drei Jahrzehnten stellt das Statistische Landesamt zuverlĂ€ssig statistische Daten zur VerfĂŒgung. Dabei bilden unter anderem Meldedaten eine wichtige Grundlage fĂŒr die Bevölkerungsstatistiken. Um BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern insbesondere die Anmeldung im Falle von Um- und ZuzĂŒgen bei der zustĂ€ndigen Meldebehörde zu erleichtern, sollen diese Verwaltungsleistungen in Zukunft auch online in Anspruch genommen werden können – zeitlich flexibel und unabhĂ€ngig von Öffnungszeiten der Meldebehörden. Eine entsprechende landesgesetzliche Grundlage hierfĂŒr soll im Laufe des Jahres 2023 geschaffen werden.“

Der Schwerpunkt der Pressekonferenz lag in diesem Jahr auf der Darstellung von Ă€ußeren EinflĂŒssen auf die langfristige Entwicklung Sachsen-Anhalts.

Der PrĂ€sident des Statistischen Landesamtes, Michael Reichelt, stellte dazu fest: „Dass die amtliche Statistik auch kurzfristig in kritischen Situationen belastbare Daten und Fakten fĂŒr evidenzbasierte Entscheidungen bereitstellen kann, haben wir in den letzten Krisenjahren bewiesen. Ebenso wichtig ist es aber, durch sogenannte „Lange Reihen“ Analysen der Entwicklung aus einer lĂ€ngerfristigen Perspektive vorzunehmen.“

Nachdem 2020 und auch 2021 unter dem Eindruck der verschiedenen Maßnahmen zur EindĂ€mmung der Corona-Pandemie standen, können in den heute vorgestellten Zahlen bereits Erholungsanzeichen festgestellt werden.
WĂ€hrend das Bruttoinlandsprodukt von 2019 zu 2020 nominal noch um 2,2 % auf 63 372 Mill. EUR sank, konnte 2021 eine Steigerung von 5,9 % gegenĂŒber dem Vorjahr auf 67 111 Mill. EUR verzeichnet werden. Damit lag die Entwicklung Sachsen-Anhalts fast auf dem Niveau der Entwicklung in Deutschland (+6,0 %) und ĂŒber der in den ostdeutschen BundeslĂ€ndern ohne Berlin (+5,3 %).

Besonders stark beeintrĂ€chtigt wurden 2020 und 2021 der Bereich Tourismus/ Gastgewerbe durch Beherbergungsverbot oder Lockdown. WĂ€hrend hier die AnkĂŒnfte und Übernachtungen 2020 noch um 38,0 % bzw. 30,9 % zurĂŒckgingen, verlangsamte sich die negative Entwicklung 2021. 2021 wurden bereits wieder 2 125 347 AnkĂŒnfte und 5 815 720 Übernachtungen gezĂ€hlt. In diesem Bereich wurde die Trendwende 2022 geschafft. Bis einschl. September 2022 wurde in diesem Berichtsjahr bereits 2 410 675 GĂ€steankĂŒnfte und auch wieder ĂŒber 6 Mill. Übernachtungen registriert (6 116 237).

Im Außenhandel wurden die EinbrĂŒche des Jahres 2020 (-4,1 % Ausfuhrwert; -13,6 % Einfuhrwert) in 2021 ĂŒberkompensiert, sodass der Ausfuhrwert aller Waren 2021 bei einem neuen Maximum von 19 235 Mill. EUR lag und auch der Einfuhrwert mit 19 023 Mill. EUR ein neues Allzeithoch erreichte.Geringere negative Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie in ihrem 2. Jahr auf die Entwicklung des Verbraucherpreisindex. Dieser steigerte sich zwar im Jahresdurchschnitt um 3,5 % und damit deutlich mehr als im Mittel seit der Jahrtausendwende (1,4 %). Dabei handelte es sich aber z. T. auch um eine Art Nachholeeffekt, da 2020 die Inflationsrate insgesamt bei 0,4 % lag und in einigen Bereichen wie zum Beispiel Verkehr (-1,8 %) die Preise rĂŒcklĂ€ufig waren.

DarĂŒber hinaus ging PrĂ€sident Reichelt auf die Eckpunkte der Bevölkerungsentwicklung ein. Am 31.12.2021 betrug die Einwohnerzahl von Sachsen-Anhalt 2 169 253 Personen. Das waren 11 431 Personen weniger als am 31.12.2020. UrsĂ€chlich dafĂŒr war erneut das deutliche Geburtendefizit von 21 265 Personen. Die SterbefĂ€lle lagen mit insgesamt 37 289 FĂ€llen 10,3 % ĂŒber dem Vorjahreswert. Der Wanderungsgewinn (+9 989) stieg im Vorjahresvergleich (+6 150) dagegen an. Die beiden grĂ¶ĂŸten kreisfreien StĂ€dte konnten ihre Bevölkerung gegenĂŒber dem Vorjahr ausbauen. Halle (Saale) wuchs um 196 Personen auf 238 061 Einwohnerinnen und Einwohner am Jahresende und blieb damit grĂ¶ĂŸte Stadt. Die Landeshauptstadt Magdeburg zĂ€hlte am 31.12.2021 insgesamt 236 188 Personen und damit 413 mehr als am selben Tag 2020.

Aufgrund der hohen QualitĂ€tsstandards bilden die Daten der amtlichen Statistik gerade in Zeiten hĂ€ufig ungesicherter Informationen die Grundlage fĂŒr zahlreiche Entscheidungen, welche die Entwicklungen des Landes Sachsen-Anhalt auch noch in den nĂ€chsten Jahren beeinflussen werden. So wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Informationen zusammengestellt, die das Leben in Sachsen-Anhalt möglichst genau widerspiegeln. Angereichert wurden aktuelle Erhebungen durch sogenannte „Lange Reihen“, deren Daten zum Teil bis zur politischen Wende Anfang der 1990er Jahre zurĂŒckreichen, sowie durch zahlreiche Grafiken. Wie in den vergangenen Jahren wurden die Erkenntnisse erneut um das Datenmaterial anderer Behörden ergĂ€nzt, um so ein möglichst vollstĂ€ndiges Bild der Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen in Sachsen-Anhalt zu zeichnen. Diese und noch viele weitere Informationen sowie das Jahrbuch zum kostenfreien Download finden Sie unter: https://statistik.sachsen-anhalt.de. Das Jahrbuch als gedrucktes Exemplar kann ab sofort zum Preis von 30,00 EUR zuzĂŒgl. Versandkosten bestellt werden:

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