Dessau-Roßlau (ots) – Am Dienstag, den 17. Januar 2023 wurde die Bundespolizei am Dessauer Hauptbahnhof gegen 20:00 Uhr über mehrere freilaufende Rinder im Bereich der Bahnstrecke Dessau-Roßlau informiert. Parallel erhielt die Landespolizei und die Berufsfeuerwehr jene Information und entsandten ebenfalls Einsatzkräfte zum Ereignisort. Der Zugverkehr wurde unverzüglich eingestellt. Die Besitzer der Kühe waren zudem vor Ort und trieben die Tiere aus dem Gefahrenbereich.
Ein Polizeihubschrauber überflog das Gebiet, um sicherzustellen, dass sich keine Rinder mehr im und um den Gleisbereich befanden, sodass die Strecke gegen 21:00 Uhr wieder für den Bahnverkehr freigegeben werden konnte. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Eigentümer eindringlich sensibilisiert, dass bei der Haltung von Nutz- und Weidetieren auf eine sichere Unterbringung zu achten ist.
Die Bundespolizei verweist darauf, dass in diesen Fällen stets geprüft wird, ob dem Halter der Tiere ein Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Wird einem Tierhalter eine Pflichtverletzung nachgewiesen, kann er gemäß der Eisenbahn, Bau- und Betriebsordnung für Zugverspätungen oder Zugausfälle mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro belegt werden. Für eventuelle Sachschäden an betroffenen Zügen oder Bahngleisen kann er darüber hinaus auf dem zivilrechtlichen Weg von der Deutschen Bahn AG haftbar gemacht werden.
Glücklicherweise kam es am gestrigen Tag zu keiner Kollision eines Zuges mit einem der Tiere. Durch diesen Sachverhalt und der damit verbundenen Streckensperrung erhielten 17 Züge insgesamt 444 Minuten Verspätung. Drei Züge mussten umgeleitet werden.
Text/Foto: Bundespolizei