Starke Logistik und leistungsfähige Infrastruktur für eine sichere Energieversorgung in Deutschland: Tausende Rohre für Anbindung des LNG-Terminal Brunsbüttel ans deutsche Netz • DB Cargo liefert Mannesmann-Stahlrohre der Salzgitter AG • Netzbetreiber Gasunie kann nachhaltige Infrastruktur aufbauen.
(Brunsbüttel, 6. Februar 2023). Deutschland treibt mit Hochdruck den Umbau seiner Energieversorgung voran. Damit das in Rekordzeit gelingt, arbeiten Partner aus Industrie, Infrastruktur und Logistik Hand in Hand. Gemeinsam mit der Salzgitter AG-Tochter Mannesmann Grossrohr GmbH liefert die DB Cargo der Gasunie Deutschland die benötigten Rohre, um das LNG-Importterminal Brunsbüttel an das nordwest-europäische Gasverbundnetz anzuschließen. Dafür wurden rund 3.000 Rohre innerhalb weniger Wochen auf der umweltfreundlichen Schiene transportiert. Die neue Anschlussleitung ist auch für den Transport von Wasserstoff geeignet. Der Brunsbütteler Elbehafen entwickelt sich so zu einem Hub für eine zukunftssichere und nachhaltige Energieversorgung. Dies wurde nun mit der symbolischen „finalen Wagenladung“ von Politik und Wirtschaft gefeiert. Den Bau der rund 55 Kilometer langen Energietransportleitung verantwortet der Netzbetreiber Gasunie Deutschland. Die auf der Schiene transportierten Rohre sind jeweils 18 Meter lang, 80 Zentimeter im Durchmesser und pro Röhre rund 5 Tonnen schwer. Rechtzeitig zum Beginn des nächsten Winters soll die Pipeline in Betrieb gehen und das durch das schwimmende LNG-Terminal eingespeiste Gas zu den Verbraucherschwerpunkten transportieren. Die gesamte Infrastruktur ist ‚H2-ready‘ – das heißt: Perspektivisch kann hier grüner Wasserstoff angelandet und per Pipeline effizient ins Hinterland geleitet werden. Für Logistikprojekte bietet der Brunsbütteler Elbehafen dem Schienengüterverkehr einen leistungsfähigen Gleisanschluss. DB Cargo bedient den Hafen von der Einsatzstelle Itzehoe aus. Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Brunsbüttel steht wie kaum ein anderes Projekt für ein neues Deutschland-Tempo. In kürzester Zeit konnten hier dank des perfekten Zusammenspiels von Logistik, Energiewirtschaft und Politik die Voraussetzungen für ein Terminal geschaffen werden, das erheblich zu unserer Unabhängigkeit von russischen Energieimporten beiträgt. Und nicht nur das: Die neugeschaffene Terminal- und Pipeline-Infrastruktur am Brunsbütteler Hafen lässt sich nicht nur für LNG-Importe und -Verteilung nutzen, sondern langfristig auch für klimaneutral produzierten Wasserstoff. Damit sorgen wir schon jetzt dafür, dass die verkehrlichen Anwendungen und Bedarfe auch bei der Ausgestaltung der nationalen Verteilinfrastruktur vorgehalten werden.“ Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein: „Die letzten knapp 12 Monate in Brunsbüttel sind ein Paradebeispiel, wie gutes Teamwork Planung und Bau von Infrastruktur vorantreibt. Mit dem bevorstehenden Anschluss Brunsbüttels an das deutschlandweite Gasnetz zeigt Schleswig-Holstein einmal mehr, dass es zu den Garanten der deutschen Versorgungssicherheit gehört. Der Standort Brunsbüttel hat das Zeug dazu, zu einem bedeutenden Hub für grüne Energie in Europa zu werden. Dafür müssen jetzt alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Die angelieferten Rohre sind bereits für den Transport von grünem Wasserstoff geeignet und wurden umweltfreundlich per Bahn angeliefert. Das ist großartig, denn wir müssen viel mehr Verkehre auf die Schiene bringen, um die exorbitanten Klimaschäden zu reduzieren, die vom Verkehrssektor noch immer ausgehen.“ Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr: „Zu einer erfolgreichen Energiewende gehört erfolgreiche Logistik. In Brunsbüttel zeigen wir, wie bereits in Wilhelmshaven, dass die Schiene auch ungewöhnliche Güter wie 18 Meter lange Rohre schnell und unkompliziert transportieren kann. Hier zeigt sich die Stärke des Netzwerkes der DB Cargo mit Ganzzügen und im Einzelwagenverkehr. Danke an unseren innovativen Kunden Salzgitter AG für dieses gemeinsame, zukunftsweisende Projekt.“ Jens Schumann, Geschäftsführer Gasunie Deutschland: „Als Netzbetreiber steht Gasunie für Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa – das gilt insbesondere in dieser Zeit mit der Gefahr einer Gasmangellage, die noch nicht ausgestanden ist. Unseren Auftrag können wir nur erfüllen, wenn wir uns dabei auf leistungsstarke Partner verlassen können.“ Dr. Sebastian Bross, Konzerngeschäftsleitung der Salzgitter AG: „Die LNG-Terminals und Anbindungs-Leitungen sind von elementarer Bedeutung für die zukünftige Energieversorgung Deutschlands. Der Salzgitter-Konzern trägt mit seinen Stahl- und Rohrprodukten einen wichtigen Teil zum Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur bei. Dafür ist auch dieses Projekt ein prominentes Beispiel und es zeigt, wie wichtig eine heimische industrielle Basis für das Funktionieren einer Volkswirtschaft ist.“ Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports GmbH: „Mit der Errichtung einer LNG-Import-Infrastruktur am Hafen- und Industriestandort Brunsbüttel gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. Der Bau der neuen Anschlussleitung für LNG und perspektivisch auch grünen Wasserstoff stellt dabei einen weiteren wichtigen Meilenstein dar. Erneut zeigt sich, dass der trimodal angebundene Elbehafen in Brunsbüttel mit seinem leistungsfähigen Gleisanschluss einen elementaren Beitrag zur deutschen Energieversorgungssicherheit und zur Energiewende leistet. Als Energiehub mit bundesweiter Bedeutung ist es daher enorm wichtig, die Schienenanbindung des Standortes Brunsbüttel weiter auszubauen, um die Verkehrsverlagerung auf die Schiene voranzubringen. „ |
Foto von links nach rechts: Frank Schnabel, Tobias Goldschmidt, Jens Schumann, Dr. Volker Wissing, Dr. Sigrid Nikutta und Dr. Sebastian Boss (c) DB AG / Oliver Lang