Tarifverhandlungen bei der Deutsche Post AG in dritter Verhandlungsrunde gescheitert – ver.di leitet Urabstimmung ein

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Bei den Tarifverhandlungen fĂŒr die rund 160.000 TarifbeschĂ€ftigten bei der Deutschen Post AG haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber in der dritten Verhandlungsrunde kein Ergebnis erzielt. „Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist weit von unseren Forderungen entfernt. Die Arbeitgeber waren nicht bereit, die Reallohneinbußen der BeschĂ€ftigten auszugleichen. Insbesondere die lange Laufzeit von 24 Monaten und die geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 erhöht das Risiko weiterer Reallohnverluste“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und VerhandlungsfĂŒhrerin Andrea Kocsis (Foto). 

Die zustĂ€ndige ver.di-Tarifkommission hat auf ihrer heutigen Sitzung am Freitag (10.2.23) die Tarifverhandlungen fĂŒr gescheitert erklĂ€rt und leitet die DurchfĂŒhrung einer Urabstimmung ein. Diese Urabstimmung ist eine Abstimmung der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG ĂŒber die DurchfĂŒhrung eines Arbeitskampfes nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen. Die ver.di-Tarifkommission empfiehlt die Ablehnung des Angebots.

ver.di fordert fĂŒr die TarifbeschĂ€ftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die AusbildungsvergĂŒtungen sollen fĂŒr jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden.

Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der TarifbeschĂ€ftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen betrĂ€gt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese TarifbeschĂ€ftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens fĂŒr Nahrungsmittel und Energie aufbringen mĂŒssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent.

Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte ver.di in den vergangenen drei Wochen BeschĂ€ftigte aller Arbeitsbereiche bei der DP AG – in den Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung – zu ganztĂ€gigen Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt hatten sich fast 100.000 Streikende an den Arbeitskampfmaßnahmen in dieser Tarifrunde beteiligt. 

Foto (c) Kay Herschelmann

Text/ver.di