Verhandlungsunterbrechung zum jetzigen Zeitpunkt völlig unverstĂ€ndlich âą Massives Paket mit 57 Forderungen und 25 Prozent Gesamtvolumen verlangt eine inhaltliche Erörterung âą Personalvorstand Seiler: âWir wollen ernsthaft verhandeln und Lösungen am Verhandlungstisch.“
(Fulda, 28. Februar 2023) Die Deutsche Bahn kritisiert die Unterbrechung der heute gestarteten Tarifverhandlungen durch die EVG nach nur zwei Stunden. DB-Personalvorstand Martin Seiler: âDiese Eskalation in der ersten von vier terminierten Runden ist absolut unnötig. Es liegt ein massives Paket mit 57 Forderungen auf dem Tisch, da mĂŒssen wir zunĂ€chst den Rahmen abstecken, priorisieren und dann in die Details einsteigen.“ Die DB zeigt sich irritiert, dass die EVG nicht bereit war, ĂŒber Inhalte zu sprechen, sondern als Vorbedingung auf einem Angebot beharrte.
Seiler: âWir wollen ernsthaft verhandeln und Lösungen am Verhandlungstisch finden, das erwarten wir auch von der EVG.“ Der bereits vereinbarte nĂ€chste Verhandlungstermin am 14. und 15. MĂ€rz hat fĂŒr die DB Bestand.
Die Forderungen der EVG sind sehr komplex und kostenintensiv. Insgesamt hat die Gewerkschaft 57 Einzelforderungen vorgelegt, die ein Gesamtvolumen von 25 Prozent bedeuten. Das ist âso nicht möglich“, sagte Seiler. Allein die reinen Lohnforderungen belaufen sich auf 18 Prozent. Der geforderte Mindestbetrag von 650 Euro wĂŒrde fĂŒr 90 Prozent der DB-Belegschaft greifen. Das entsprĂ€che je nach Gehalt teilweise einer Lohnerhöhung von deutlich ĂŒber 30 Prozent.
Der DB geht es um eine gute Balance. âWir wollen sehr wohl die Leistung unserer Mitarbeitenden anerkennen, gleichzeitig mĂŒssen wir die Zukunft der Deutschen Bahn im Blick behalten, um die MobilitĂ€tswende nicht zu gefĂ€hrden“, sagte Seiler in Fulda. âWir stehen vor groĂen Aufgaben und Herausforderungen. Enorme Investitionen sind nötig, nicht nur in Personal, sondern auch in Infrastruktur, Fahrzeuge, Technik und Software. Nur so bleiben wir wettbewerbsfĂ€hig und können den BedĂŒrfnissen unserer Kund:innen gerecht werden.“ DafĂŒr brauche es auch die richtigen Rahmenbedingungen im Tarifwerk.
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