Magdeburg/Israel. Die Landeshauptstadt Magdeburg und die israelische Stadt Kiryat Motzkin streben eine Partnerschaft an. Oberbürgermeisterin Simone Borris und ihr Amtskollege Haim Zuri haben heute in der israelischen Stadt eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Wenn der Magdeburger Stadtrat und das Parlament von Kiryat Motzkin zustimmen, kann noch in diesem Jahr die Städtepartnerschaft in Magdeburg offiziell vereinbart werden.
„Nach vielen Gesprächen auf israelischer und deutscher Seite haben sich die Städte Kiryat Motzkin und Magdeburg freundschaftlich angenähert“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris bei der heutigen Unterzeichnung der Absichtserklärung. „Damit möchten wir die besondere Verbindung zwischen unseren Städten zum Ausdruck bringen und eine Städtepartnerschaft anstreben. Der kulturelle Austausch und der bürgerschaftliche Dialog werden in beiden Städten für mehr Verständigung und gegenseitiges Verständnis sorgen. Mein Wunsch ist es, dass durch die angestrebte Partnerschaft viele Vereine, Initiativen und Interessierte in Kiryat Motzkin und Magdeburg ins Gespräch kommen und gemeinsame Projekte organisieren.“
Die Oberbürgermeisterin ist seit dem gestrigen Mittwoch auf Einladung der israelischen Stadt zu Gast in Kiryat Motzkin und leitet eine dreiköpfige Delegation aus Magdeburg. Dazu gehören auch Stadtrat Michael Hoffmann, der sich persönlich stark für die geplante Partnerschaft engagiert, sowie eine Mitarbeiterin aus dem Städtepartnerschaftsteam der Verwaltung.
Seit vielen Jahren werden von Magdeburg aus freundschaftliche Beziehungen nach Israel gepflegt. „Beispiele sind die Teilnahme an der Jerusalem-Konferenz zu Israels 60. Geburtstag im Jahr 2008 sowie das bürgerschaftliche Engagement der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die als Kulturverein den Austausch und die Begegnungen mit Israel aktiv fördert“, betonte die Oberbürgermeisterin. „Wir freuen uns auch über wachsende Strukturen des jüdischen Lebens in Magdeburg, das sich in zwei eigenständigen Gemeinden organisiert hat.“
Zudem engagiert sich die gesamte Magdeburger Stadtgesellschaft sehr vielfältig in der Aufarbeitung der Verbrechen durch das deutsche NS-Regime und der Schuld am Holocaust. Mit der Verlegung von sogenannten „Stolpersteinen“ wahrt Magdeburg das Gedenken an die Opfer und bringt die Verbundenheit mit den Jüdinnen und Juden zum Ausdruck. Rund um diese Aktion werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen organisiert, bei denen oft jüdische Angehörige zu Gast sind.
Die angestrebte Städtepartnerschaft geht auf einen Beschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt zurück. Magdeburg unterhält Städtepartnerschaften mit Braunschweig, Harbin (China), Le Havre (Frankreich), Nashville (USA), Radom (Polen), Saporischschja (Ukraine) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina).
Die Reise der Delegation aus der Landeshauptstadt endet an diesem Samstag. Die Oberbürgermeisterin hat ihren Amtskollegen bereits zu einem Gegenbesuch eingeladen.
Foto: Absichtserklärung für Städtepartnerschaft (Copyright: Annica Hilger)