Eine Mehrheit der Deutschen hält Frauen hierzulande in wesentlichen Bereichen des Lebens für stark benachteiligt. Das gilt besonders für Löhne und Gehälter: Hier bezeichnen drei von vier Frauen (77 Prozent), aber auch eine Mehrheit der Männer (59 Prozent) die Benachteiligung von Frauen als stark oder sogar sehr stark. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend unter 1.311 Wahlberechtigten von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Kurz vor dem Internationalen Frauentag am 8. März, mit dem Menschen weltweit für Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung von Frauen demonstrieren wollen, sehen die Deutschen hierzulande auch in anderen Bereichen eine Benachteiligung von Frauen. Bei der Absicherung im Alter bezeichnen 71 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer Frauen als stark bzw. sehr stark benachteiligt, bei der Pflege von Angehörigen sind es gut zwei Drittel (69 Prozent) der Frauen und 54 Prozent der Männer. Immerhin sechs von zehn Frauen in Deutschland sehen sich auch bei der Besetzung von Führungspositionen (61 Prozent) sowie der Betreuung von Kindern (60 Prozent) stark bzw. sehr stark benachteiligt. Dem stimmt in diesen Bereichen auch fast jeder zweite Mann zu (47 bzw. 46 Prozent).
Unter den deutschen Parteien kümmern sich nach Meinung der Wahlberechtigten am ehesten die Grünen um die Interessen von Frauen. Gut jeder Vierte (27 Prozent) nennt sie in dieser Frage. Dahinter folgen die SPD sowie die Linke (jeweils 10 Prozent). Von der Union sagen das 4 Prozent, von der AfD 3 Prozent, von der FDP 1 Prozent und auch auf andere Parteien entfällt 1 Prozent. Eine relative Mehrheit von 44 Prozent macht in dieser Frage übrigens „keine Angabe“ bzw. ist der Meinung, „keine Partei“ kümmere sich in Deutschland um die Interessen von Frauen. Bei den Frauen selbst sagt das sogar jede Zweite (50 Prozent).
Text/Foto: WDR Kommunikation