Magdeburg. Sachsen-Anhalts Ministerin fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz, Franziska Weidinger, hat am 29. MĂ€rz 2023 in Magdeburg Absolventinnen und Absolventen empfangen, die in den letzten Monaten das Zweite Juristische Staatsexamen bestanden haben. Insgesamt haben 62 Frauen und MĂ€nner zuletzt im Land die Juristenausbildung erfolgreich abgeschlossen und sind nun Volljuristen.
Im Rahmen des traditionellen Absolventenempfanges im Justizministerium am Magdeburger Domplatz gratulierte Justizministerin Franziska Weidinger (Foto) persönlich den Anwesenden: âIch bin stolz darauf, dass wir in Sachsen-Anhalt so hervorragende Absolventinnen und Absolventen haben. Alle haben sich wĂ€hrend der Ausbildung intensiv mit unserem Rechtssystem auseinandergesetzt und sind nun bestens auf das anstehende Berufsleben vorbereitet. Ich wĂŒnsche allen Absolventinnen und Absolventen viel Erfolg beim Start in die neue Lebensphase. Besonders erfreulich ist das rege Interesse an einer Karriere in der Justiz Sachsen-Anhalts. Wir werden jedem geeigneten Bewerber ein Einstellungsangebot machen. Die Justiz bietet fĂŒr Volljuristinnen und Volljuristen sehr gute Berufsperspektiven.â
An der PrĂŒfung zum Zweiten Juristischen Staatsexamen haben in Sachsen-Anhalt in den letzten Monaten 74 Kandidatinnen und Kandidaten teilgenommen, 62 davon haben das Examen erfolgreich abgeschlossen.
Zwölf Absolventinnen und Absolventen haben die Juristenausbildung sogar mit einem PrĂ€dikatsexamen beendet. Als PrĂ€dikatsexamen gilt bei Juristen ein Abschluss mit den Noten âvollbefriedigendâ, âgutâ und âsehr gutâ. Die drei Besten haben den PrĂŒfungsdurchgang in Sachsen-Anhalt mit einem âgutâ abgeschlossen. Diese Note schaffen im Bundesdurchschnitt nur etwa zwei Prozent aller Absolventen.
Justizministerin Franziska Weidinger nutzte beim Absolventenempfang die Gelegenheit auch herzlich allen Beteiligten zu danken, die in Sachsen-Anhalt an der Juristenausbildung mitwirken, darunter das Oberlandesgericht (OLG) Naumburg, die Rechtsanwaltskammer, die Notarkammer sowie das LandesjustizprĂŒfungsamt (LJPA) Sachsen-Anhalt, welches zum Justizministerium gehört.
Hintergrund:
Die Juristenausbildung in Deutschland ist zweistufig organisiert. Nach der Beendigung des Studiums der Rechtswissenschaften mit der Ersten Juristischen PrĂŒfung (zur Juristin/zum Juristen) folgen das Rechtsreferendariat und die abschlieĂende Zweite Juristische StaatsprĂŒfung (zur Volljuristin/zum Volljuristen).
Die jeweiligen PrĂŒfungen werden in PrĂ€senz absolviert. In Sachsen-Anhalt werden die juristischen PrĂŒfungen ĂŒberwiegend in Halle (Saale), dem Sitz der Martin-Luther-UniversitĂ€t Halle-Wittenberg und der einzigen Juristischen FakultĂ€t in Sachsen-Anhalt, sowie im LandesjustizprĂŒfungsamt (LJPA) in Magdeburg durchgefĂŒhrt.
Als erstes Bundesland in Deutschland hatte Sachsen-Anhalt das elektronische Staatsexamen (âE-Examenâ) fĂŒr die Zweite Juristische StaatsprĂŒfung in der Juristenausbildung eingefĂŒhrt und erfolgreich eine bundesweite Vorreiterrolle ĂŒbernommen. Beim E-Examen wird die schriftliche PrĂŒfung am Laptop und nicht mehr per Hand geschrieben. Die Resonanz ist durchweg positiv. Andere BundeslĂ€nder sind inzwischen dem Beispiel von Sachsen-Anhalt gefolgt. Im LandesjustizprĂŒfungsamt Sachsen-Anhalt wird aktuell der nĂ€chste Digitalisierungsschritt vorbereitet. Es ist die EinfĂŒhrung des E-Examens auch fĂŒr das erste Examen vorgesehen.
FĂŒr Absolventinnen und Absolventen des Zweiten Juristischen Examens bestehen als Volljuristinnen und Volljuristen vielfĂ€ltige berufliche Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel als Richterinnen und Richter, StaatsanwĂ€ltinnen und StaatsanwĂ€lte, Notarassessorinnen und Notarassessoren, Verwaltungsbeamtinnen und Verwaltungsbeamte sowie als RechtsanwĂ€ltinnen und RechtsanwĂ€lte arbeiten.
Bewerbungen von Juristinnen und Juristen fĂŒr die Einstellung als Proberichter (m/w/d) in der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt sind jederzeit möglich: www.justiz.sachsen-anhalt.de/gericht/stellenausschreibungen/richter-auf-probe
Quelle: Ministerium fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt
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