Universitätsmedizin Magdeburg als „Überregionales Herzinsuffizienzzentrum“ zertifiziert

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Das Zentrum bietet das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der Herzinsuffizienz an und stärkt die Vernetzung mit kooperierenden Kliniken und niedergelassenen Ärzt:innen in der Region.

Magdeburg. Die Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. med. Rüdiger Braun-Dullaeus und die Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jens Wippermann erhalten von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) sowie der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V (DGTHG) das Zertifikat „Überregionales Herzinsuffizienzzentrum“. Damit hält die Universitätsmedizin Magdeburg im nördlichen Sachsen-Anhalt ein Alleinstellungsmerkmal.

„Wir sind sehr stolz auf das Zertifikat. Denn die enge Vernetzung mit den kooperierenden Kliniken und niedergelassenen Kardiologinnen und Kardiologen sowie Kolleginnen und Kollegen von der nördlichen Altmark bis in den Harz, ermöglicht eine optimale ambulante und stationäre Behandlung der Menschen mit Herzinsuffizienz und kann so deren Wohlbefinden und die Überlebenschancen weiter deutlich verbessern“, sagt Prof. Braun-Dullaeus.

Unter einer Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, versteht man eine Einschränkung der Pumpleistung des Herzens. Aufgrund der Schwäche des Herzmuskels kommt es zu einer verminderten Blutversorgung und damit Sauerstoffversorgung der Organe. Dies führt neben einer Einschränkung der Leistungsfähigkeit und Luftnot auch zu einer Einschränkung der Funktionen verschiedener Organe, wie Niere und Leber. Trotz großer therapeutischer Erfolge ist die Herzinsuffizienz weiterhin mit einer hohen Sterblichkeit, die einem mittelschweren Krebsleiden gleichkommt, verbunden.

Die Universitätsmedizin Magdeburg behandelt stationär im Jahr mehr als 1.500 herzinsuffiziente Patient:innen in der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie und etwa 300 Patient:innen in der Universitätsklinik für Herz-und Thoraxchirurgie Magdeburg.

„Wir bieten das gesamte Spektrum der Diagnostik und Therapie der Herzinsuffizienz an. Dazu gehören Echokardiografie, Spiroeergometrie, Links- und Rechtsherzkatheter-Untersuchung, humangenetische Diagnostik, Kardio-CT und MRT“, betont Dr. Michael Hansen, Oberarzt und der Leiter des Netzwerkes. Neben der optimalen medikamentösen Führung ist die universitäre Herzmedizin für kathetergeführte und operative Gefäß- und Klappentherapien, für Rhythmusimplantate aber auch die Verödungstherapie schwerer Rhythmusstörungen hochspezialisiert. Für schwerstkranke Menschen bietet sie die mechanische Unterstützung des Herzens (ECMO) bis hin zur Kunstherztherapie, die sogenannte LVAD–Therapie, an. In einer speziellen Hochschulambulanz für Herzinsuffizienz und Kardiomyopathie werden viele Patient:innen mit Herzinsuffizienz behandelt und zusammen mit spezialisierten niedergelassenen Kardiologen:innen und Kliniken betreut. Als einen weiteren Aspekt der Patientenversorgung wird für geeignete Patient:innen das Remote–Monitoring und Telemedizin angeboten, mit dem Ziel, zukünftig weitere stationäre Aufenthalte für die Patient:innen zu vermeiden.

Für die Auszeichnung überregionales Herzinsuffizienzzentrum müssen strenge Kriterien der DGK (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V.) erfüllt sein. Die Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie Magdeburg erhielt zudem bereits 2019 die Auszeichnung „TAVI-Zentrum“ und 2022 „Mitralklappen-Zentrum“.

Foto: Team des überregionalen Herzinsuffizienzzentrums; v.l.: Dr. Michael Hansen, Oberarzt an der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie; Prof. Dr. Rüdiger Braun-Dullaeus, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie; Prof. Dr. Alexander Schmeißer, stellvertretender Leiter der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie; Karsten Anklam, Gesundheits- und Krankenpfleger; Matthias Alt, Intensiv-Fachkrankenpfleger; Prof. Dr. Jens Wippermann, Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie; Dr. Tarek Bekfani, Oberarzt an der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie;  Doreen Stahlberg, Gesundheits- und Krankenpflegerin

(c) Fotografin: Melitta Schubert/UMMD