Statistisches Jahrbuch Sachsen-Anhalt 2021 erschienen

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Das Statistische Jahrbuch 2021 fĂŒr Sachsen-Anhalt wurde veröffentlicht. Auf mehr als 600 Seiten wird ein umfassendes Bild des Lebens in Sachsen-Anhalt im Spiegel der amtlichen Statistik gezeichnet

Die Innenministerin Dr. Tamara Zieschang teilte zur Veröffentlichung mit: „Sachsen-Anhalt ist flĂ€chenmĂ€ĂŸig das achtgrĂ¶ĂŸte von 16 BundeslĂ€ndern und seine Ă€ußersten Zipfel an den Landesgrenzen heißen Aland im Norden, Schnaudertal im SĂŒden, Osterwieck im Westen und Annaburg im Osten. Der SĂŒden des Landes stellt mit Halle (Saale) sowohl die grĂ¶ĂŸte Stadt als auch mit Bornstedt in Mansfeld-SĂŒdharz die kleinste Gemeinde. Diese und Tausende weitere Zahlen, Fakten und Statistiken ĂŒber unser Land lassen sich gut sortiert im Statistischen Jahrbuch nachlesen.“

Der PrĂ€sident des Statistischen Landesamtes, Michael Reichelt, stellte dazu fest, dass das Statistische Landesamt sich auch 2021 erfolgreich der Aufgabe gestellt hat, in der andauernden Pandemiesituation so schnell wie möglich verlĂ€ssliche und belastbare konjunkturelle sowie gesundheitsbezogene Daten zur UnterstĂŒtzung der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bereitzustellen.

Am 31.12.2020 betrug die Einwohnerzahl von Sachsen-Anhalt 2 180 684 Personen. Das waren 14 098 Personen weniger als am 31.12.2019. UrsĂ€chlich dafĂŒr war erneut das deutliche Geburtendefizit von 17 691 Personen. Die SterbefĂ€lle lagen mit insgesamt 33 804 FĂ€llen fast 5 % ĂŒber dem Vorjahreswert. Der Wanderungsgewinn (+3 839) stieg im Vorjahresvergleich (+2 428) dagegen an. Die grĂ¶ĂŸte Stadt war auch 2020 Halle (Saale) mit 237 865 Einwohnerinnen und Einwohnern gegenĂŒber 235 775 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Landeshauptstadt Magdeburg.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren in verschiedenen Wirtschaftsbereichen deutlich sichtbar. Insgesamt betrug das Bruttoinlandsprodukt 2020 in jeweiligen Preisen 62 854 Mill. EUR, das waren zwar 2,3 % weniger als 2019, aber noch 1,0 % mehr als 2018. Große RĂŒckgĂ€nge verzeichneten die Land- und Forstwirtschaft (-7,1 % auf 1 020 Mill. EUR), das Verarbeitende Gewerbe (-6,9 % auf 9 963 Mill. EUR) und der Bereich Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (-4,5 % auf 9 385 Mill. EUR). Besonders betroffen war das Beherbergungswesen. Nachdem das Tourismusjahr 2020 im Januar und Februar erfolgreich gestartet war, fiel die Zahl der GĂ€steankĂŒnfte ab MĂ€rz jeweils weit unter das Vorjahresniveau. Die relativen und absoluten Tiefstwerte wurden dabei wĂ€hrend des 1. Lockdowns im April (-90,7 %) und Mai (-77,0 %) sowie wĂ€hrend des 2. Lockdowns im November (-77,5 %) und Dezember (-84,8 %) erreicht. Selbst in den Sommermonaten Juli, August und September lagen die GĂ€stezahlen noch zwischen 7,0 % und 10,0 % unter dem Vorjahreswert. Insgesamt meldeten die Beherbergungsbetriebe in Sachsen-Anhalt 5,97 Mill. Übernachtungen und 2,23 Mill. GĂ€steankĂŒnfte. Damit fielen die Übernachtungszahlen seit 15 Jahren erstmals wieder unter die Marke von 6 Mill. Die Zahl der Übernachtungen ging im Vergleich zu 2019 um 2,67 Mill. bzw. 30,9 % zurĂŒck. Die Zahl der GĂ€steankĂŒnfte lag um 1,37 Mill. bzw. 38,0 % niedriger als im Vorjahr.

2020 wurden insgesamt 1 401 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz von JugendĂ€mtern in Obhut genommen, das waren 142 (+11,3 %) FĂ€lle mehr als 2019. Die JugendĂ€mter fĂŒhrten 4 708 GefĂ€hrdungseinschĂ€tzungen durch, das war eine Zunahme von fast 30 % gegenĂŒber 2019 (3 624 ÜberprĂŒfungen). In 1 584 FĂ€llen Ă€ußerte sich der Verdacht als unbegrĂŒndet. Die ĂŒbrigen 3 124 GefĂ€hrdungseinschĂ€tzungen mussten als KinderschutzfĂ€lle eingeordnet werden. Das heißt, es bestand wenigstens Hilfs- oder UnterstĂŒtzungsbedarf in den Familien (59,2 %), wenn nicht gar eine akute oder latente KindeswohlgefĂ€hrdung (latent: 17,6 %, akut: 23,2 %).

Vor allem wÀhrend des 1. Lockdowns waren deutlich weniger KinderschutzfÀlle durch die Schulen und Kitas (4,9 %) angezeigt worden. In der Gesamtjahresbilanz meldeten Nachbarn und Verwandte 2020 mit 1 808 GefÀhrdungseinschÀtzungen die meisten FÀlle.

Einen positiven Effekt hatten die Lockdowns dagegen auf die Anzahl der registrierten StraßenverkehrsunfĂ€lle mit Personenschaden. Sie gingen um 10,8 % auf 7 053 zurĂŒck. Die Anzahl der verunglĂŒckten Personen sank sogar noch einen Prozentpunkt (-11,8 % auf 9 011 Personen) mehr als die Anzahl der VerkehrsunfĂ€lle mit Personenschaden. Insgesamt wurden 123 Personen 2020 bei VerkehrsunfĂ€llen getötet.

Ausgeblieben war die erwartete Erhöhung der Insolvenzen. 2020 wurden insgesamt 2 415 Insolvenzen angemeldet, von denen 2 202 eröffnet wurden. Unter den angemeldeten Insolvenzen waren 363 Unternehmensinsolvenzen, das waren 94 weniger als 2019.

Aufgrund der hohen QualitĂ€tsstandards bilden die Daten der amtlichen Statistik gerade in Zeiten hĂ€ufig ungesicherter Informationen die Grundlage fĂŒr zahlreiche Entscheidungen, welche die Entwicklungen des Landes Sachsen-Anhalt auch noch in den nĂ€chsten Jahren beeinflussen werden. So wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Informationen zusammengestellt, die das Leben in Sachsen-Anhalt möglichst genau widerspiegeln. Angereichert wurden aktuelle Erhebungen durch sogenannte „Lange Reihen“, deren Daten zum Teil bis zur politischen Wende Anfang der 1990er Jahre zurĂŒckreichen, sowie durch zahlreiche Grafiken. Wie in den vergangenen Jahren wurden die Erkenntnisse erneut um das Datenmaterial anderer Behörden ergĂ€nzt, um so ein möglichst vollstĂ€ndiges Bild der Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen in Sachsen-Anhalt zu zeichnen.

Diese und noch viele weitere Informationen sowie das Jahrbuch zum kostenfreien Download finden Sie unter: https://statistik.sachsen-anhalt.de.

Das Jahrbuch als gedrucktes Exemplar kann ab sofort zum Preis von 30,00 EUR zuzĂŒgl. Versandkosten bestellt werden:

Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt
Dezernat Öffentlichkeitsarbeit
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Fax: 0345 2318-913

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