Magdeburg/ST. Die Landespolizei hat an der diesjährigen ROADPOL Geschwindigkeitskontrollwoche vom 17. bis 23. April 2023 teilgenommen. Innerhalb dieser Woche gab es am 21. April 2023 den europaweiten Speedmarathon, an dem verstärkt flächendeckend Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt wurden.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang zieht Bilanz: „Das Ziel unserer groß angelegten Kontrollwoche war, allen Verkehrsteilnehmern vor Augen zu führen, welche Gefahren von überhöhten Geschwindigkeiten ausgehen. Die festgestellten Verstöße zeigen, dass noch zu viele sich nicht an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten und damit verbundene Gefahren in Kauf nehmen.“
In der gesamten Kontrollwoche waren insgesamt rund 1.100 Polizeibeamtinnen und ‑beamte im Einsatz und überprüften die Geschwindigkeit von fast 170.000 Fahrzeugen. Dabei stellten sie mehr als 4.800 Raser fest. Allein am Schwerpunktkontrolltag, dem sogenannten Speedmarathon, wurden rund 42.400 Fahrzeuge kontrolliert. An den über 100 Kontrollstellen im Land wurden an diesem Tag fast 1.500 Geschwindigkeitssünder erfasst.
„Konzertierte Aktionen wie die Kontrollwoche sind unverzichtbar. Zusätzlich dazu werden wir mit Geschwindigkeitsüberwachungen auch weiterhin auf die Gefahren zu schnellen Fahrens hinweisen und so für mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer sorgen. Das ist nicht nur ein leeres Versprechen. Die Polizei wird über den Speedmarathon hinaus in ganz Sachsen-Anhalt weiterhin kontrollieren.“, so die Innenministerin abschließend.
Bei der Geschwindigkeitskontrolle vor der Sekundarschule Möser wurde beispielsweise ein Fahrzeug mit 59 km/h gemessen. Die erlaubte Geschwindigkeit beträgt dort 30 km/h. Und vor der Kindertagesstätte in Möser, Ortsteil Schermen, war ein Transporter mit 80 km/h unterwegs. Er hätte dort aber nur 50 km/h fahren dürfen. Auch in Coswig (Anhalt), Ortsteil Jeber-Bergfrieden, baute die Polizei eine Messstelle auf. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt dort 50 km/h. Ein Personenkraftwagen war hier mit 110 km/h unterwegs. Die Kolleginnen und Kollegen der Polizei überprüften ebenso auf der BAB 9 bei Osterfeld die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit. Hier betrug der Höchstwert 199 km/h bei erlaubten 100 km/h.
Die Polizei setzte für die Geschwindigkeitsüberwachungen verschiedene Verkehrsüberwachungstechniken ein. Neben Hand- und Großmessgeräten waren landesweit auch Enforcement‑Trailer im Einsatz. Da die Datenerfassung/‑auswertung der Enforcement-Trailer technisch bedingt länger dauert, sind die Ergebnisse nicht in der aufgeführten Statistik enthalten.
Neben Geschwindigkeitsverstößen leiteten die Beamtinnen und Beamten ebenso wegen Drogenfunden in vier Fällen entsprechende Ermittlungsverfahren ein. Auch wurden Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Verstoß gegen aufenthaltsrechtliche Bestimmungen aufgenommen.
Hintergrund:
Das Netzwerk ROADPOL e. V. ist aus dem Zusammenschluss der Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union hervorgegangen. Es verfolgt das Ziel, die Sicherheit auf europäischen Straßen zu verbessern und plant hierzu jedes Jahr europaweite Verkehrsüberwachungsaktionen. Die Polizei Sachsen-Anhalt beteiligt sich in diesem Jahr an allen insgesamt acht Aktionen zu Themen wie Geschwindigkeit oder Kontrolle des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs.
Auch an der nächsten Kontrollwoche „Geschwindigkeit“ beteiligt sich die Landespolizei wieder. Der Zeitraum erstreckt sich vom 7. bis 13. August 2023.
Die polizeiliche Verkehrsunfallbilanz 2022 verdeutlicht, dass die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle unangepasste Geschwindigkeit ist. Fast jeder dritte Verkehrsunfall mit Schwerverletzten oder Getöteten ist auf diese Ursache zurückzuführen. Bei 138 tödlichen Verkehrsunfällen spielte sie sogar bei rund einem Drittel (50) eine Rolle.
Quelle: Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt
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