Liebe Mitmenschen im Landkreis Börde, wieder einmal sehen wir auf 12 Monate eines Jahres zurück. Wir sind nicht nur älter geworden, sondern haben vieles erlebt und erfahren. Viele Dinge waren angenehm, andere weniger schön.
Ein Großteil unserer Gedanken gilt der Corona-Pandemie. Dachten wir noch vor einem Jahr, dass sie ganz bestimmt bald vorüber sein wird müssen wir heute feststellen, dass dem nicht so war und sie immer noch andauert.
Es waren Entscheidungen zu treffen oder mitzutragen, die nicht immer einfach für uns alle waren. Hatten sie doch aber alle das Ziel, unsere Menschen zu schützen oder zumindest das Risiko einer Erkrankung und deren Verlauf zu verringern.
Und es zeigt, wie sehr die Menschen beieinanderstehen. Egal ob im Ehrenamt, im persönlichen Engagement, in einer beruflichen Verantwortung oder als „Mensch“.
Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sind für andere Vorbilder.
Zum Beispiel konnten die Impfteams des Landkreises Börde nur mit der Unterstützung ehrenamtlich tätiger Menschen der Hilfsorganisationen, von Ruheständlern oder aus der Bevölkerung, reibungsarm arbeiten.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Menschen sich freiwillig engagierten. Hier nur ein Beispiel von vielen: Unbeteiligte, zumeist ältere Mitmenschen haben immer wieder ohne Aufforderung Kuchen oder Kaffee an unsere dezentralen Impfstellen gebracht.
Dies zeigt, wie wichtig es uns ist, miteinander, nicht gegeneinander zu leben. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Und das, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und ich kenne viele Menschen, die mehr, viel mehr tun als sie eigentlich müssten.
Auch sehe ich hier meine Kollegen beim Landkreis Börde. Sie kümmern sich nun schon über einen langen Zeitraum weit über das normale Maß hinaus und neben ihrer eigentlichen Arbeitsaufgabe darum, dass wir die Pandemie bewältigen.
Als staatliche Verwaltungsbehörde haben wir eine große Verantwortung gegenüber unseren Menschen. Die Verwaltung muss funktionieren, damit das Leben miteinander weitergeht.
Und Sie haben wahrscheinlich auch gemerkt, dass das nicht immer ganz so einfach ist. So sind die eingerichteten Hotlines nicht immer sofort zu erreichen. Und das, obwohl wir immer wieder personell verstärkt haben. Warteschleifen nerven. Sind aber im Augenblick der prekären Situation der 4. Welle geschuldet.
Natürlich erzeugt das Frust. Aber immer war überwiegend zu merken, dass Sie, dass unsere Menschen, auch für unsere Lage viel Verständnis aufbringen.
Manchmal ertappe ich mich selbst dabei, wenn ich darüber nachdenke: Wann habe ich eigentlich das letzte Mal Kollegen gefragt: Wie geht es dir?
Denn auch bei uns, wie auch bei der Polizei oder im Bildungswesen, arbeiten Menschen, die mit den Alltagsproblemen der Coronapandemie fertig werden müssen. Menschen, die für Familien verantwortlich sind und Menschen, die selbst erkranken oder in die Quarantäne müssen. Ich bin überzeugt, und das sage ich gern: Alle geben ihr Bestes.
Und es passt an dieser Stelle. Ganz besonders unterstreiche ich die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen. Ohne unsere haupt- und ehrenamtlichen Bürgermeister, ohne die Räte in den Städten und Gemeinden können wir als Landkreis nichts bewegen. Darum danke ich ganz herzlich unserer großen kommunalen Familie, zuallererst natürlich dem Kreistag Börde.
Eine Pandemie ist kein Spaß. Vieles was wir machen, leiten wir aus unseren Erfahrungen der letzten knapp 2 Jahre ab. Ich bin kein Mediziner aber mir ist klar, dass die Coronaschutzimpfungen geeignet sind, aus der Pandemie herauszukommen. Auch glaube ich, dass sie helfen können, das Risiko für schwere oder gar tödliche Krankheitsverläufe zu verringern.
Deshalb bitte ich Sie – ganz sorgfältig – für sich unter Abwägung aller für Sie wichtigen Pro- und Kontra-Punkte die Entscheidung für oder gegen eine Impfung zu treffen.
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner, meine sehr geehrten Damen und Herren, bitte sehen Sie es mir nach, wenn ich nicht alle Personengruppen nennen kann, die an der Bewältigung der Pandemie arbeiten. Das sind natürlich unsere Wissenschaftler, das sind Mediziner und das sind auch kommunale Verwaltungen und Politiker.
Es sind aber auch unsere Verkäuferinnen und Verkäufer, die sich immer darum kümmern, dass wir genügend zu essen haben. Und gerade das ist auf der Welt nicht überall eine Selbstverständlichkeit.
Nun ist es an der Zeit, Ihnen und Ihren Familien eine wundervolle Weihnachtszeit voll schöner Momente, ohne Hektik, mit weihnachtlichen Leckereien und – vielleicht auch etwas Schnee – zu wünschen. Kommen Sie gut ausgeruht, voller Tatendrang, mit vielen guten Ideen und natürlich gesund ins neue Jahr. Ich hoffe und wünsche, dass Sie sich in der Zeit zwischen den Feiertagen gut erholen, den Kopf frei bekommen, um danach gut in das neue Jahr 2022 zu starten.
Ihr Landrat Martin Stichnoth
Foto: Landrat Martin Stichnoth (c) Landkreis Börde / Thomas Doermer