Magdeburg. FĂŒr seine Forschung zur Wechselwirkung zwischen dem Immun- und Nervensystem gewinnt Dr. rer. nat. Johannes Steffen den Nachwuchsforschungspreis der Medizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Magdeburg.
Dr. rer. nat Johannes Steffen wird fĂŒr seine Forschungsarbeiten zur Wechselwirkung zwischen dem Nervensystem und dem körpereigenen Abwehrsystem geehrt. Er erhĂ€lt den mit 5.000 Euro dotierten Nachwuchsforschungspreis der Medizinischen FakultĂ€t der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg in der Kategorie Biomedizinische Grundlagenforschung.
Der junge Wissenschaftler untersucht mit seinem Team, wie die Immunabwehr im Gehirn funktioniert und welchen Einfluss die unterschiedlichen Immunzellen auf die Entwicklung und die Funktion des Gehirns haben. So konnten sie kĂŒrzlich einen Zelltyp des angeborenen Immunsystems identifizieren, der bei der Auslösung von EntzĂŒndungsprozessen im Gehirn eine wichtige Rolle spielt. Im nĂ€chsten Schritt soll die Funktion dieser Zellen im Gehirn weiter erforscht werden, um zu klĂ€ren, welchen Einfluss sie auf die Entwicklung des gesunden Gehirns haben und, ob sie auch bei anderen Erkrankungen des Gehirns eine Rolle spielen.
Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass das zentrale Nervensystem und das Immunsystem getrennt voneinander agieren. âObwohl in den letzten zwei Jahrzehnten bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden, beginnen wir erst ganz allmĂ€hlich zu verstehen, auf welch vielfĂ€ltige Weise das Immunsystem die Entwicklung und die Funktionen unseres Gehirns beeinflusst. Damit steht die Forschung an der Schnittstelle zwischen Neurologie und Immunologie noch relativ am Anfang, was fĂŒr mich dieses Forschungsgebiet aber unglaublich spannend macht“, so Dr. Steffen, der bereits als Kind Forscher werden wollte. Den Ausschlag fĂŒr den Weg in die Forschung gab dann schlieĂlich ein junger Professor im Rahmen einer Neurologievorlesung wĂ€hrend seines Biotechnologie-Studiums. âEr forschte zu Morbus Alzheimer und seine Begeisterung, Energie und Leidenschaft fĂŒr alle Facetten dieser Erkrankung sind seither eine groĂe Inspiration fĂŒr mich“, erzĂ€hlt Dr. Steffen.
Heute findet der 36-JĂ€hrige neue Perspektiven und Lösungen nicht nur im stĂ€ndigen Austausch mit seinem Team, sondern auch im Rahmen der, wie er selbst sagt, exzellenten Vernetzungsmöglichkeiten am Standort in Magdeburg. âIch freue mich sehr ĂŒber die Anerkennung unserer Ergebnisse und das Vertrauen in unsere zukĂŒnftigen PlĂ€ne. Der Erfolg ist aber immer eine Teamleistung. Ich bin sehr dankbar fĂŒr wertvolle UnterstĂŒtzung meiner Kolleginnen und Kollegen sowie Kooperationspartner, ebenso wie den familiĂ€ren RĂŒckhalt, ohne den diese Forschungsprojekte so nicht umsetzbar gewesen wĂ€ren. Dementsprechend sehe ich diese Auszeichnung auch stellvertretend fĂŒr alle, die diesen Erfolg erst ermöglicht haben.“
Steffen ist Postdoktorand am Institut fĂŒr Inflammation und Neurodegeneration der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg unter der Leitung von Prof. Dr. Ildiko R. Dunay. Er studierte medizinische Biotechnologie an der UniversitĂ€t Rostock und promovierte anschlieĂend im Forschungslabor Neurodegeneration der UniversitĂ€t Magdeburg ĂŒber Tiermodelle neurodegenerativer Erkrankungen.
Foto: Portrait Dr. rer. nat. Johannes Steffen, (c) Fotografin: Melitta Schubert/UniversitÀtsmedizin Magdeburg