Rund zwei Milliarden Euro fĂŒr neue FernverkehrszĂŒge âą ZweitgröĂtes ICE-Beschaffungspaket der DB-Geschichte âą Flottendurchschnittsalter sinkt bis 2030 auf 12 Jahre âą FahrgĂ€ste profitieren vom Komfort moderner ZĂŒge
(Berlin, 17. Mai 2023) In einem der gröĂten Beschaffungsvorhaben der Unternehmensgeschichte kauft die Deutsche Bahn (DB) 73 neue ICE. Das Investitionsvolumen von insgesamt rund zwei Milliarden Euro entfĂ€llt auf 56 ICE L des spanischen Herstellers Talgo und auf 17 ICE 3neo von Siemens Mobility. Die bestellten ZĂŒge sollen ab 2026 auf die Schiene kommen und bis 2030 ausgeliefert werden. Insgesamt investiert die DB damit jetzt rund 12 Milliarden Euro in neue FernverkehrszĂŒge. Das durchschnittliche Alter der ICE- und Intercity-ZĂŒge sinkt bis 2030 von heute 18 auf dann 12 Jahre.
Das Highlight des ICE L ist der niveaugleiche Ein- und Ausstieg an 76 Zentimeter hohen Standardbahnsteigen. Dieser bedeutet ein deutliches Plus an Komfort fĂŒr alle Reisenden. Auch beim ICE 3neo kommen den FahrgĂ€sten zahlreiche Neuerungen zugute, wie etwa Tablethalter und Steckdosen an allen PlĂ€tzen. Neue Reservierungsanzeigen mit farbigen LED-Leuchten informieren auf einen Blick ĂŒber reservierte und freie SitzplĂ€tze. MobilfunkdurchlĂ€ssige Scheiben sorgen fĂŒr stabilen Empfang im Zug.
Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: âDie DB durchlĂ€uft in den kommenden Jahren eine umfassende Frischzellenkur. Das gilt fĂŒr das Schienennetz genauso wie fĂŒr unsere ZĂŒge. Schon in diesem Jahr erhalten wir im Schnitt drei neue ICE pro Monat. Mit zusĂ€tzlich zwei Milliarden Euro machen wir noch mehr Tempo bei der VerjĂŒngung unserer Zugflotte. Die Menschen wollen Bahn fahren. Mit neuen ZĂŒgen, mehr Komfort und schnelleren Verbindungen werden wir dem Nachfrageboom fĂŒr umweltfreundliche MobilitĂ€t auf der Schiene gerecht.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister fĂŒr Digitalisierung und Verkehr: âDie neuen ZĂŒge stehen fĂŒr den Fortschritt auf der Schiene â schnell, digital, barrierefrei. Sie schaffen nicht nur mehr dringend benötigte KapazitĂ€t, sondern erhöhen auch die QualitĂ€t und den Komfort fĂŒr die FahrgĂ€ste. In Kombination mit unserem MaĂnahmenpaket zur ErtĂŒchtigung des Netzes wird die VerjĂŒngung der Flotte aber vor allem fĂŒr eines sorgen: mehr VerlĂ€sslichkeit im Betrieb.“
Durch die neuen ZĂŒge kommen noch einmal 39.000 SitzplĂ€tze in die ICE-Flotte. Darunter werden dann insgesamt 90 ICE 3neo und 79 ICE L sein. FĂŒr diese ZĂŒge hatte die DB entsprechende RahmenvertrĂ€ge mit den Herstellern abgeschlossen. Vom ICE 3neo sind jetzt die Fahrzeuge abgerufen, fĂŒr den ICE L hat die DB noch eine Option ĂŒber weitere 21 ZĂŒge.
Der ICE L: Einsatz in ganz Deutschland
Der 230 Stundenkilometer schnelle ICE L wird ab Oktober 2024 erstmals zwischen Berlin und Amsterdam unterwegs sein. Mit dieser zusĂ€tzlichen Bestellung weiterer ZĂŒge wird der ICE L dann nicht nur auf einzelnen Strecken, sondern ĂŒberall in Deutschland zum Einsatz kommen. Der ICE L bietet darĂŒber hinaus mit kĂŒrzeren Wagen, einem neuen Beleuchtungskonzept sowie dem neuen Innenraumdesign ein deutlich verbessertes RaumgefĂŒhl. Dank Mehrsystemlokomotive ist zudem der zeitsparende Einsatz im grenzĂŒberschreitenden Verkehr möglich. Das wird kĂŒnftig auch Verbindungen nach DĂ€nemark (Kopenhagen) und Ăsterreich (Wien) umfassen.
Der ICE 3neo: Einsatz ĂŒber die Rennstrecken
Die ersten ICE 3neo sind bereits seit Dezember 2022 im Einsatz und bewĂ€hren sich auĂerordentlich gut. Mit seinem neuen Hublift bietet auch der ICE 3neo einen erheblich verbesserten Zustieg fĂŒr Rollstuhlfahrer:innen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h ist der ICE 3neo vor allem fĂŒr Verbindungen ĂŒber die deutschen Rennstrecken vorgesehen, etwa zwischen NRW und Frankfurt und weiter nach/von MĂŒnchen (ĂŒber die neue Schnellfahrstrecke WendlingenâUlm) oder zwischen Berlin und MĂŒnchen. 2024 wird der Zug dann auch die störanfĂ€lligen VorgĂ€ngermodelle auf den Verbindungen von Frankfurt nach Amsterdam und BrĂŒssel ersetzen.
Foto: Der ICE L und ICE 3neo (Grafik: DB AG)