Hamburg (ots) – Der Segelsportler Boris Herrmann steht kurz vor der letzten Etappe des Ocean Race vor einem möglichen Titelgewinn. Im Interview in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT spricht er über unerwartete Zwischenfälle auf den bisher zurückgelegten 25.000 Seemeilen. „Wir sind kurz nach dem Start in Alicante gleich am ersten Abend mit hoher Geschwindigkeit ganz knapp an einem Baumstamm vorbeigebrettert“, berichtet Herrmann. „Der lag zwanzig Meter neben dem Schiff im Wasser, den habe ich erst gesehen, als er schon neben uns war. Der hätte alles zerstört, wenn wir kollidiert wären. Es war verdammt knapp.“
Herausfordernd sei auch der Moment gewesen, als Co-Skipperin Rosalin Kuiper im Schlaf aus der Koje geschleudert wurde. Sie erlitt eine Gehirnerschütterung. Deshalb nahm das Team die Niederländerin aus dem sogenannten Wache-System raus. „Wir haben sie für sechs Tage in die Koje geschickt, um sich auszukurieren. Sie hatte kaum noch Energie – und trotzdem jammerte sie nicht, klagte nicht, wollte den anderen nicht zur Last fallen, sondern weitermachen. Sie geht vielleicht auch über ihre Grenzen“.
„Frauen im Team zu haben hat aus meiner Sicht nur Gutes“, sagt der 42-Jährige, „es verändert die Stimmung – und es wäre traurig, wenn das eine reine Männerangelegenheit wäre.“ Deshalb werde sein Team Malizia die letzte Etappe des Ocean Race auch mit einer weiteren Frau an Bord bestreiten, mit der Französin Axelle Pillain. Damit ist Boris Herrmann der einzige Skipper der Flotte, zu dessen Crew auf einer der Etappen zwei Frauen gehören.
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