Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2022 um 1,3 % gewachsen

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  • Deutlicher Anstieg der Nettozuwanderung vor dem Hintergrund der Fluchtbewegungen aus der Ukraine
  • Weiterhin steigender Überschuss der SterbefĂ€lle ĂŒber die Zahl der Geburten
  • Bevölkerungsgruppe der unter 20-JĂ€hrigen wĂ€chst um 2,8 %

Die Bevölkerung in Deutschland ist im Jahr 2022 um 1,3 % (+1 122 000 Personen) gewachsen, nachdem sie im Vorjahr nur einen leichten Anstieg um 0,1 % verzeichnete (+82 000 Personen). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lebten zum Jahresende 2022 gut 84,4 Millionen Personen in Deutschland. Diese Entwicklung ist auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1 455 000 zurĂŒckzufĂŒhren (2021: 329 000), vor allem bedingt durch die Fluchtbewegungen aus der Ukraine). Gleichzeitig sind auch im Jahr 2022 wie in den Vorjahren mehr Menschen gestorben als geboren worden: Der Überschuss der SterbefĂ€lle ĂŒber die Zahl der Geburten stieg weiter auf 327 000 (2021: 228 000). Die Bevölkerungszahlen basieren auf dem Zensus 2011. Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse des Zensus 2022 wird die Grundlage der Bevölkerungsfortschreibung aktualisiert.

Ähnliches Bevölkerungswachstum in ost- und westdeutschen BundeslĂ€ndern

Insgesamt zeigte sich in allen BundeslĂ€ndern ein Bevölkerungszuwachs. Absolut stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen (215 000) am stĂ€rksten, gefolgt von Bayern (192 000) und Baden-WĂŒrttemberg (156 000). Prozentual hatten Berlin und Hamburg (jeweils +2,1 %) die höchsten ZuwĂ€chse.

Insgesamt verzeichneten die westdeutschen BundeslÀnder einen Bevölkerungszuwachs um 913 000 Personen auf 68,0 Millionen (+1,4 %). In den ostdeutschen FlÀchenlÀndern stieg die Bevölkerungszahl um 131 000 und betrug am Jahresende 12,6 Millionen (+1,1 %). Damit zeigt sich in den west- und ostdeutschen BundeslÀndern eine Àhnliche Entwicklung.

Zahl der Personen mit auslÀndischer Staatsangehörigkeit steigt um 1,4 Millionen

Ende 2022 lebten 72,0 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Personen mit auslĂ€ndischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Darunter besaßen die meisten die tĂŒrkische (1,34 Millionen), ukrainische (1,05 Millionen) oder syrische (883 000) StaatsbĂŒrgerschaft. Die grĂ¶ĂŸten absoluten Zunahmen zeigten sich im Jahr 2022 bei Personen mit ukrainischer (+915 000), afghanischer (+61 000) oder syrischer (+48 000) Staatsangehörigkeit. Dabei hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer zwischen Jahresanfang und -ende mehr als versechsfacht.

Der AuslĂ€nderanteil an der Gesamtbevölkerung nahm gegenĂŒber dem Vorjahr von 13,1 % auf 14,6 % zu. Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Personen mit auslĂ€ndischer StaatsbĂŒrgerschaft um 1,4 Millionen Personen (+13,1 %), wĂ€hrend die Zahl der deutschen Staatsangehörigen vor allem aufgrund der ĂŒberschĂŒssigen SterbefĂ€lle um 309 000 (-0,4 %) Personen sank.

Zahl der Menschen unter 20 Jahren nimmt um 2,8 % zu

Die wachsende Zahl der Personen mit auslĂ€ndischer Staatsangehörigkeit hat unter anderem Auswirkungen auf die Demografie der Bevölkerung, da die Altersstruktur deutlich von der der deutschen Bevölkerung abweicht. Betrachtet man die deutsche Bevölkerung im Jahr 2022 waren 18,6 % unter 20 Jahre, 49,0 % 20 bis 59 Jahre und 32,4 % ĂŒber 59 Jahre alt. Unter den Personen mit auslĂ€ndischer Staatsangehörigkeit waren hingegen 20,2 % unter 20 Jahre, 67,4 % 20 bis 59 Jahre und 12,4 % ĂŒber 59 Jahre alt.

Insgesamt stieg die Zahl der Menschen im Alter von unter 20 Jahren um 427 000 (+2,8 %; 2021: +0,6 %). Diese Entwicklung ist vor allem auf einen Anstieg dieser Altersgruppe bei Personen mit auslĂ€ndischer Staatsangehörigkeit zurĂŒckzufĂŒhren (+23,2 %). Zum Vergleich: Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit nahm die Zahl der unter 20-JĂ€hrigen um 0,3 % ab.

Die Zahl der Seniorinnen und Senioren zwischen 60 und 79 Jahren betrug Ende 2022 18,7 Millionen (+430 000 Personen beziehungsweise +2,3 %). Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren auf 43,6 Millionen (+263 000 Personen beziehungsweise +0,6 %), wohingegen die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren fast konstant blieb (+1 300). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung sank geringfĂŒgig um 0,1 Jahre auf 44,6 Jahre.

Destatis am 20. Juni 2023

Symbolfoto/pixabay