Der Pariser Louvre ist das gröĂte Museum der Welt â ein Universalmuseum, dessen Geschichte bis in die Zeit der Französischen Revolution zurĂŒckreicht. Von den Revolutionswirren ĂŒber die EroberungsfeldzĂŒge Napoleons bis zu den Mittelmeerexpeditionen erzĂ€hlen einige der wichtigsten Werke aus dem Kernbestand des Museums von historischen Entwicklungen, die den Louvre geprĂ€gt haben.
Es begann alles mit der âMona Lisaâ. Das GemĂ€lde der geheimnisvoll lĂ€chelnden Dame ist vor fast genau 500 Jahren in die königliche Sammlung eingegangen. Nach der siegreichen Schlacht von Marignano holte König Franz I. Leonardo da Vinci an den französischen Hof und gewĂ€hrte ihm eine groĂzĂŒgige Pension. Doch erwarb er auch die drei Meisterwerke, die der Maler nach Frankreich mitgebracht hatte? Oder ĂŒbernahm er sie nach Leonardos Tod in seinen Besitz, ohne dafĂŒr zu zahlen? Im französischen Nationalarchiv finden sich bislang unbekannte Dokumente, die darĂŒber Auskunft geben, wie die âMona Lisaâ tatsĂ€chlich Teil der französischen Sammlungen wurde.
Ăhnlich sieht es mit den meisten anderen Meisterwerken des Louvre aus: Die HintergrĂŒnde, wie sie ins Museum gelangten, erzĂ€hlen immer auch ein StĂŒck französischer Geschichte. Da sind zum Beispiel die beiden gotischen Statuen von Karl V. und Jeanne de Bourbon, die in den Wirren der Revolution unter dramatischen UmstĂ€nden gerettet wurden. Oder das Schwert Karls des GroĂen, das 1793 in den Louvre kam, als die RevolutionĂ€re die königlichen Schatzkammern plĂŒnderten und die meisten MetallgegenstĂ€nde einschmolzen.
Dann gibt es eine Reihe von Kunstwerken, die wĂ€hrend der FeldzĂŒge der Revolutionsarmee und der kaiserlichen Truppen als Raubkunst nach Frankreich verbracht wurden, darunter die âHochzeit zu Kanaâ von Paolo Caliari, genannt Veronese, und die âStigmatisierung des heiligen Franziskusâ von Ambrogiotto di Bondone, genannt Giotto.
Im Anschluss an die Niederlage der kaiserlichen Truppen 1815 wurden Tausende Kunstwerke an ihre HerkunftslĂ€nder zurĂŒckgegeben. Um die verwaisten SĂ€le des Louvre wieder mit Kunst zu fĂŒllen, schuf der neue Direktor, Graf Auguste de Forbin, eine Sammlung fĂŒr zeitgenössische Kunst. âDie Freiheit fĂŒhrt das Volkâ von EugĂšne Delacroix ist seiner Initiative zu verdanken.
Der Erwerb der Venus von Milo sollte die Sammlung im Bereich der griechischen Skulptur aufwerten. Die groĂe Sphinx von Tanis zeugt von der RivalitĂ€t zwischen Paris und London um die bedeutendste altĂ€gyptische Sammlung, wĂ€hrend die geflĂŒgelten Stiere aus Khorsabad den Louvre zu einem echten Universalmuseum machten.
Original-Titel: Il Ă©tait une fois le musĂ©e du LouvreâŠ
Laufzeit: 95 Minuten
Genre: Dokumentation, F 2021
Regie: Frédéric Wilner
Doku:
VerfĂŒgbar bis 22/08/2023