ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“

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  • Auftakt zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ 2025 bei der Rallye Sulingen
  • Der Spanier Alex Español feiert nach spannendem Kampf seinen ersten Saisonsieg
  • Mit Christian Lemke und Kilian Nierenz fahren zwei deutsche Piloten aufs Siegerpodest

Rüsselsheim/München. Der ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ hat bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen einen gelungenen Start in die fünfte Saison hingelegt. Nach einem spannenden Kampf, der teilweise um Sekundenbruchteile geführt wurde, setzten sich der Spanier Alex Español und sein Copilot Borja Odriozola durch. Nach rund 108 Wertungsprüfungs-Kilometern und zwei WP-Bestzeiten lagen die Iberer 8,1 Sekunden vor den deutschen Lokalmatadoren Christian Lemke/Jan-Eric Bemmann sowie den Neueinsteigern Kilian Nierenz/Milena Raithel. Den vierten Rang belegten die Sieger des letztjährigen Cup-Finales bei der Central European Rally, die Belgier Tom Heindrichs und Jonas Schmitz. „Das war ein großartiger Auftakt“, freute sich Español. „In den ersten Wertungsprüfungen gestern mussten wir unseren Speed erst finden, aber ab Samstagmorgen war das Vertrauen wieder da. Das war ein hartes Stückchen Arbeit, umso mehr freuen wir uns über den Sieg.“

Sulingen-Vorjahressieger Christian Lemke war mit seinem Saisonstart zufrieden: „Wir haben über den Winter viel gearbeitet, sei es in Bezug auf unsere Zusammenarbeit im Cockpit, sei es bei der Fahrzeugabstimmung. Das alles hat Früchte getragen. Auf den letzten Prüfungen haben wir nichts mehr riskiert. Sito ist eine tolle Rallye gefahren, überhaupt ist die Konkurrenz wieder extrem stark. Das Ziel muss es sein, regelmäßig zu punkten, um hoffentlich am Saisonende mit vorne dabei zu sein.“ Kilian Nierenz strahlte übers ganze Gesicht: „Es lief einfach super. Wir hätten nicht damit gerechnet, ganz vorne mitfahren zu können und am Ende sogar noch die Power Stage zu gewinnen. Wir haben alles gegeben und sind jetzt mega happy. Natürlich war es unser Ziel, ganz vorne mitfahren zu können, allerdings hatten wir nicht erwartet, dass wir es von Anfang an können. Jetzt wissen wir es und werden einfach weiterhin unser Bestes geben.“

Die Ausgeglichenheit im Feld der 15 Opel Corsa Rally Electric war bemerkenswert. Neben den bereits genannten vier Piloten gelangen auch den Franzosen Anthony und Adrien Rott sowie dem Österreicher Maximilian Lichtenegger und seinem deutschen Co Pascal Raabe je eine WP-Bestzeit. Allerdings hatten beide Teams Pech. Die Rott-Brüder wurden von einem technischen Problem in WP7 eingebremst und mussten sich am Ende mit Rang 11 begnügen. Lichtenegger/Raabe verloren durch einen Reifenschaden in Verbindung mit einem defekten Wagenheber in WP5 fast acht Minuten und liefen auf Platz 13 ein.

Sehr stark unterwegs war auch Gastfahrer Sebastian Lange. Der Gewinner des ADAC Clubsport Rallye Sprints 2024 und sein Cup-erfahrener Copilot Paul Gehbauer setzten unter anderem mit je einer fünft- und sechstschnellsten Zeit Duftmarken, rutschten aber zwei Mal in einen Graben und damit aus dem Klassement. Lange: „Ich bin sehr enttäuscht, weil es mein oberstes Ziel war, ins Ziel zu kommen. Auf der anderen Seite haben wir gezeigt, dass wir mithalten können, was sehr erfreulich war. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung, auch wenn das Ergebnis nicht das war, was wir uns erhofft hatten.“

Ein gelungenes Debüt im ADAC Opel Electric Rally Cup legten Aoife Raftery und Hannah McKillop hin. Die Irinnen, die ansonsten in der Junior-Europameisterschaft unterwegs sind, kamen im ungewohnten Corsa Rally Electric immer besser zurecht und belegten am Ende den achten Platz. „Es war nicht nur unsere erste Rallye im Cup, sondern auch unsere erste Rallye in Deutschland. Es gab viel zu lernen“, gestand Raftery. „Ich war sehr überrascht von der guten Performance des Corsa Rally Electric, insbesondere vom hohen Griplevel, den das Auto bietet. Da mussten wir uns erst herantasten. Es ist wichtig, den Speed mitzunehmen und das Auto laufen zu lassen. Von diesen Erfahrungen werden wir bei anderen Rallyes profitieren. Wir haben uns im Cup sehr wohlgefühlt. Alles ist super organisiert, alle Crews haben das gleiche Material, also läuft alles sehr fair ab. Es war eine tolle Erfahrung.“

Opel Motorsportchef Jörg Schrott zog ein durchweg positives Fazit vom Start in die fünfte Saison des weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokals: „15 Teams aus sieben Nationen haben sich einen spannenden Kampf geliefert. Vor allem die zahlreichen Neulinge haben mich beeindruckt, auch wenn sich am Ende nochmals die Routiniers durchgesetzt haben. Unsere neue Ladeinfrastruktur hat tadellos funktioniert, ebenso die Fahrzeuge. Dieser Saisonstart hat Lust auf mehr gemacht.“

Der Fernsehsender n-tv fasst das Geschehen bei der ADAC Rallye Sulingen am morgigen Sonntag (27.4.) um 11.15 und 19.20 im Magazin „DRM – Die Deutsche Rallye-Meisterschaft“ zusammen. Der zweite Wertungslauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSE“ 2024 findet am 23./24. Mai im Rahmen der ELE Rallye rund um Eindhoven in den Niederlanden statt.

Punktestand ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ nach 1 von 7 Läufen
1. Español 30 Punkte. 2. Lemke 29. 3. Nierenz 27. 4. Heindrichs 22. 5. Kamermans 18. 6. Wittenbeck 14. 7. M. Neulinger 12. 8. Raftery 10. 9. Jungnickel 8. 10. Rott 6. 11. Steitz und Lichtenegger, je 5.

Foto: Español/Odriozola: Nach hartem Kampf feierten die Spanier in Sulingen ihren ersten Saisonsieg

(c) ADAC Motorsport