Ehrung für ehrenamtliches soziales Engagement / Zwei Preisträger zur 10. Verleihung
Rüdiger Jeziorski und das Elterntelefon Magdeburg sind gestern mit dem Adelheid-Preis 2021 ausgezeichnet worden. Damit wurden der langjährige Sprecher der Gemeinwesenarbeitsgruppe Nordwest/ Olvenstedt und die Mitarbeitenden des Beratungsangebots für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement geehrt. Anlässlich der 10. Preisvergabe würdigte das Kuratorium ausnahmsweise zwei Preisträger. Die Ehrung durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper erfolgte bei einem Festakt der Landeshauptstadt in der Johanniskirche.
„Unsere Gesellschaft lebt in vielen Bereichen von der Unterstützung des Ehrenamtes – nicht nur global, sondern auch hier vor Ort, hier in Magdeburg. Ich freue mich, dass wir dieses Engagement in der Landeshauptstadt mit dem Adelheid-Preis ehren“, verdeutlichte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Festrede den Stellenwert von bürgerschaftlicher Aktivität in Magdeburg und dankte den Preisträgern für ihr Engagement.
Beide Preisträger haben zu ihrer Auszeichnung jeweils einen auf 1.000 Euro dotierten Scheck zur Unterstützung ihrer sozialen Projekte erhalten. Dieser wurde zusammen mit Blumen und einer Urkunde beim Festakt in der Johanniskirche übergeben. In den Laudationes wurde das langjährige soziale Engagement der Preisträger mit Anerkennung und Dank gewürdigt.
Stadtteilaktivist Rüdiger Jeziorski
Rüdiger Jeziorski wurde aufgrund seines vielseitigen und unermüdlichen Engagements, seiner Beliebtheit und seiner Anerkennung im Stadtteil Nordwest mit dem Adelheid-Preis ausgezeichnet.
Als Instanz und Anlaufstelle im Stadtteil engagiert er sich seit 2010 in der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit Nordwest/ Neu Olvenstedt und wurde seit 2013 ununterbrochen zu deren Sprecher gewählt. Als Initiator und Organisator verschiedener, jährlich stattfindender Stadtteilprojekte kümmert er sich um die Umsetzung. Dabei wirbt er auch um finanzielle und personelle Unterstützung. Mit seiner Beharrlichkeit pflegt Rüdiger Jeziorski den engen Austausch mit Institutionen im Stadtteil und den verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung.
Die jüngsten Menschen Magdeburgs profitieren besonders von Rüdiger Jeziorskis Engagement. Die große Ostereiersuche sowie die Schnitzeljagd im Florapark sind bei hunderten Kindern aus der ganzen Stadt beliebt. Als Weihnachtsmann besucht er Kitas, Senioreneinrichtungen und Privatpersonen, unterstützt das Familienhaus Magdeburg und die Bahnhofsmission bei ihren Weihnachtsfeiern. Darüber hinaus ist er ein tatkräftiges Mitglied der Freiwilligenagentur Magdeburg und vier weiterer Vereine in Olvenstedt.
Obwohl er selbst nur geringe Einnahmen hat, unterstützt er seine Projekte zusätzlich finanziell. Rüdiger Jeziorski ist eine beliebte und angesehene Persönlichkeit, die ein offenes Ohr für die Belange der Menschen hat und stets darum bemüht ist, Probleme zu lösen.
Das Magdeburger Elterntelefon
Mit außerordentlicher Hingabe seit fast 20 Jahren ist das Magdeburger Team des Elterntelefons als beratende Hilfe tätig. Es stärkt Erziehungskompetenzen von Müttern, Vätern und weiterer an der Kindererziehung beteiligter Personen. Das Elterntelefon Magdeburg ist eines von rund 40 kostenfreien, telefonischen Beratungs- und Informationsangeboten in Deutschland für Eltern, Großeltern sowie Mitglieder des Freundes- und des Nachbarschaftskreises mit Fragen rund um die Kindererziehung. Das anonyme Gespräch mit den geschulten Freiwilligen am Telefon bietet den Anrufenden einen geschützten Rahmen.
Derzeit 26 Ehrenamtliche widmen sich jeweils 8 Stunden pro Woche den Sorgen und Problemen der Menschen Magdeburgs. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre nahmen sie rund 510 Anrufe pro Woche entgegen. Nicht selten dauern diese Gespräche länger als eine halbe Stunde. Die ehrenamtlich Beratenden arbeiten professionell und wurden nach den Standards und Richtlinien von Nummer gegen Kummer e.V. aus- und fortgebildet. Damit verfügen sie unter anderem über fundierte Kenntnisse des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, pädagogischer Standards und Erziehungskonzepte sowie familiärer und sozialer Konzepte.
Diese umfassende Ausbildung und das Facettenreichtum der besprochenen Probleme machen das Engagement sehr anspruchsvoll. Um dies zu würdigen, wurde der Träger des Angebots, der Kinderschutzbund (DKSB) Landesverband Sachsen-Anhalt e.V., ausgezeichnet. Vertretende des Elterntelefons nahmen die Auszeichnung entgegen.
Hintergrund zur Ehrung
Mit dem Adelheid-Preis würdigt die Landeshauptstadt Magdeburg jährlich Personen oder Gruppen, die sich durch hervorragendes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich auszeichnen. Erstmals wurde der Adelheid-Preis durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, im Jahr 2012 verliehen.
Zum Kuratorium gehören die Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit sowie Bürgermeisterin Simone Borris als Vorsitzende, Matthias Boxhorn von der CDU/ FDP-Stadtratsfraktion, Birgit Bursee von der Arbeitsgruppe „Magdeburger Netzwerk für bürgerschaftliches Engagement“, Ehrenstadtrat Hans-Dieter Bromberg, der Pressesprecher der Stadtsparkasse Magdeburg, Mathias Geraldy, Julia Bohlander von der Stadtratsfraktion Bündnis90/ Die Grünen-future!, der Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialausschusses, Matthias Borowiak, Britta Goehring von der Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Nadja Lösch von der Stadtratsfraktion DIE LINKE, Frank Pasemann von der AfD-Stadtratsfraktion, Evelin Schulz von der Stadtratsfraktion Tierschutzpartei/ Bund für Magdeburg sowie Roland Zander von der Stadtratsfraktion Gartenpartei/ Tierschutzallianz.
Namensgeberin für den Adelheid-Preis ist Kaiserin Adelheid (931 – 999), die zweite Ehefrau Ottos des Großen, die wegen ihres karitativen Wirkens und ihrer Mildtätigkeit bereits zu Lebzeiten vom Volk verehrt wurde. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert als finanzielle Unterstützung sozialer Projekte der Preisträgerinnen. Die Bekanntgabe der durch das Kuratorium zur Vergabe des Adelheid-Preises ermittelten Preisträgerinnen erfolgt jährlich rund um den 16. Dezember anlässlich des Todestages der Kaiserin Adelheid im Jahr 999.
Archivfoto: Ein Teil des Kuratoriums einschließlich der Vorsitzenden, Bürgermeisterin Simone Borris, sowie die Preistragenden des Adelheid-Preises 2021 Lisa Hübner, Elvira Schulze und Rüdiger Jeziorski (c) Landeshauptstadt Magdeburg