Die Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus plĂ€diert fĂŒr eine allgemeine Pflicht zur Impfung gegen das Coronavirus. Deshalb begrĂŒĂt der Bundesvorstand der AG SPD 60 plus den Vorschlag von Olaf Scholz, in Einrichtungen, in denen besonders verwundbare oder verletzliche Gruppen betreut werden, die Impfung verpflichtend zu machen und die Ausweitung dieser Regelung zu prĂŒfen. Der Bundesvorsitzende der AG SPD 60 Plus Lothar Binding erklĂ€rt weiter:
„Die wahrscheinlich schlimmste Welle an Coronainfektionen rollt heran, weil sich etwa 30 Prozent erwachsener Menschen gegen die Impfung sperren, weil sie sich offensichtlich von falschen Informationen aus dem tiefsten Sumpf des Internets manipulieren und in die Irre lenken lassen. Diese 30 Prozent können offensichtlich mit ihrer Freiheit und Möglichkeit, sich und andere zu schĂŒtzen, nicht verantwortlich umgehen. Die Freiheit von jedem von uns endet dort, wo die Freiheit anderer beginnt. Deshalb gibt es im Grundgesetz auch beide Seiten: âJeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, ⊠das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ⊠soweit er nicht die Rechte anderer verletzt“. Es geht also auch um den Schutz des Lebens anderer Menschen. Und wer die GefĂ€hrdung anderer in Kauf nimmt, und sei es nur, indem Betten auf Intensivstationen in Folge von Leichtsinn und FahrlĂ€ssigkeit belegt werden, hat die Möglichkeiten seiner Freiheitsrechte falsch verstanden. So wird die Impfpflicht benötigt, um die Freiheitsrechte zu erhalten.
Die 30 Prozent Ungeimpften zwingen die anderen 70 Prozent in den Lockdown oder zu groĂen EinschrĂ€nkungen, sie gefĂ€hrden soziale Einrichtungen und die Kulturszene, fĂŒhren zur Ăberlastung der KrankenhĂ€user und stören die wirtschaftliche Entwicklung und die sozial-ökologische Transformation.
NatĂŒrlich ist die allgemeine Impfpflicht kein Allheilmittel, aber die schlimmsten Folgen können vermieden werden. Selbst mit einer sofortigen Impfpflicht gibt es keine kurzfristigen Erfolge â das zeigt schon, warum es ein Fehler war, die Impfpflicht nicht schon vor einem Jahr einzufĂŒhren, nachdem deutlich wurde, dass Appelle an die Vernunft nicht fruchten wĂŒrden. Nun aber ist es höchste Zeit, um wenigstens die fĂŒnfte Welle glimpflich ĂŒberstehen zu können. Und der nĂ€chste Winter kommt bestimmt.“