Neues aus AusschĂŒssen und aktuelle parlamentarische Initiativen
Donnerstag, 12. Mai 2022
Linke: Neun-Euro-Ticket bis Jahresende verlÀngern
Verkehr/Antrag
Berlin: (hib/HAU) Nach dem Willen der Linksfraktion soll das geplante Neun-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ĂPNV) ĂŒber die dreimonatige Laufzeit von Juni bis August hinaus bis mindestens Ende dieses Jahres verlĂ€ngert werden. In einem Antrag (20/1733) fordert sie die Bundesregierung auf, einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Ănderung des Regionalisierungsgesetzes vorzulegen. DarĂŒber hinaus soll der Bund die Mehrkosten in Höhe von 2,9 Milliarden Euro, die den BundeslĂ€ndern seit 2019 im ĂPNV durch die Steigerungen der Bau-, Energie- und Personalkosten entstanden sind, mindestens zu 50 Prozent ĂŒbernehmen.
Zudem fordert die Linksfraktion die Bundesregierung auf, dem Bundestag ein mit den BundeslĂ€ndern abgestimmtes Konzept zur Angebotsausweitung fĂŒr den ĂPNV vorzulegen. Ziel mĂŒsse es sein, bis 2030 die Zahl der FahrgĂ€ste zu verdoppeln und dauerhaft niedrige Preise bis hin zum Nulltarif, insbesondere fĂŒr Menschen ohne eigenes Einkommen, einzufĂŒhren.
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Regierung: FĂŒnf bis 15 Prozent aller KI-Systeme ein Risiko
Wirtschaft/Antwort
Berlin: (hib/EMU) Biometrische Erkennung im öffentlichen Raum durch Systeme der KĂŒnstlichen Intelligenz (KI) ist europarechtlich auszuschlieĂen. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (20/1663) auf eine Kleine Anfrage (20/1286) der AfD-Fraktion. Man teile grundsĂ€tzlich die von der EU vorgenommene Einstufung biometrischer Erkennungsysteme in die dort vorgesehenen Risikostufen. Die EuropĂ€ische Kommission gehe in ihrer FolgenabschĂ€tzung davon aus, dass fĂŒnf bis 15 Prozent aller KI-Systeme ein Hochrisikosystem im Sinne des Verordnungsvorschlags darstellen, heiĂt es in der Antwort weiter.
Die Abgeordneten der AfD-Fraktion hatten gefragt, wie viele der aktuell im Raum der EuropĂ€ischen Union eingesetzten KI-Lösungen als hochriskant einzustufen wĂ€ren und wie viele als minimal riskant. Die Abgeordneten beziehen sich in ihrer Anfrage auf eine durch die EU-Kommission vorgeschlagene Verordnung âzur Festlegung harmonisierter Vorschriften fĂŒr KĂŒnstliche Intelligenzâ.
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Mehrere Tausend Tote nach ImpfdurchbrĂŒchen
Gesundheit/Antwort
Berlin: (hib/PK) In der Corona-Pandemie sind mehrere Tausend Menschen nach ImpfdurchbrĂŒchen an oder mit Covid-19 gestorben. Das geht aus der Antwort (20/1668) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/1454) der Fraktion Die Linke hervor.
Zwischen den Meldewochen 5/2021 und 15/2022 sind den Angaben zufolge insgesamt 6.126 Covid-19-FĂ€lle, fĂŒr die eine vollstĂ€ndige Impfung angegeben wurde, als verstorben an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet worden.
Es handelte sich in 229 FĂ€llen um Patienten im Alter von 18 bis 59 Jahren und in 5.897 FĂ€llen um Patienten im Alter ab 60 Jahren. Sogenannte KomorbiditĂ€ten, also weitere Krankheiten, wurden bei der Auswertung nicht berĂŒcksichtigt.
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Fortlaufende Bewertung der Covid-19-Impfstoffe
Gesundheit/Antwort
Berlin: (hib/PK) Das Robert Koch-Institut (RKI) bewertet nach Angaben der Bundesregierung seit Beginn der Covid-19-Impfkampagne im Dezember 2020 die EffektivitĂ€t der in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen das Coronavirus. Dabei geht es auch um die Wirksamkeit der Impfstoffe zur PrĂ€vention schwerer Covid-19-Erkrankungen, heiĂt es in der Antwort (20/1662) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/1289) der AfD-Fraktion.
Unter einer schweren Covid-19-Erkrankung werden demnach eine Hospitalisierung, die Aufnahme auf eine Intensivstation und ein tödlicher Verlauf der Infektion angesehen.
Die aus den Meldedaten ermittelten ImpfdurchbrĂŒche und die daraus abgeleitete Wirksamkeit der Impfungen werden mit dem Ziel ausgewertet, eine verminderte oder nachlassende EffektivitĂ€t der Impfstoffe rasch zu erkennen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. FĂŒr die Auswertung werden den Angaben zufolge vier klinische Endpunkte gewĂ€hlt: Covid-19 mit klinischer Symptomatik, Hospitalisierung, intensivmedizinische Behandlung und Tod.
Die Evidenz aus einer Vielzahl an internationalen Studien und dem nationalen Impfdurchbruch-Monitoring lasse die Aussage zu, dass die in der EU verfĂŒgbaren Covid-19-Impfstoffe sehr gut vor schwerer Krankheit und Tod schĂŒtzten.
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Aktionsprogramm natĂŒrlicher Klimaschutz
Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz/Antwort
Berlin: (hib/SAS) Das von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen) Ende MĂ€rz bereits vorgestellte Aktionsprogramm natĂŒrlicher Klimaschutz soll im ersten Quartal 2023 im Bundeskabinett beschlossen werden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/1661) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/1299) hervor.
Das Programm umfasse MaĂnahmen zum Schutz, zur StĂ€rkung und Renaturierung von Ăkosystemen. Die Umsetzung solle âunmittelbarâ nach dem Kabinettsbeschluss beginnen, einzelne MaĂnahmen im Bereich Landnutzung, LandnutzungsĂ€nderung und Forstwirtschaft seien jedoch schon vorab geplant, heiĂt es in der Antwort weiter. FĂŒr das Aktionsprogramm seien im Rahmen des Wirtschaftsplans 2022 fĂŒr den Energie- und Klimafonds vier Milliarden Euro im Zeitraum 2022 bis 2026 vorgesehen. Eine Auflösung oder Reduzierung bestehender Titel im Bundeshaushalt sei damit nicht verbunden.
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