Magdeburg. Die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen kritisiert die Entscheidung von Umweltminister Armin Willingmann, das Wasserentnahmegeld nicht zu erhöhen. „Minister Willingmann setzt hier den falschen Akzent. Die privaten Haushalte nicht zu belasten, ist zwar richtig. Aber warum ein Umweltminister die Großabnehmer wie Industrie und Braunkohle schützt, ist mir schleierhaft. Von einem Umweltminister darf man erwarten, dass er in erster Linie die Natur im Blick hat. Ein Umweltminister soll dafür kämpfen, dass wichtige Ökosysteme erhalten bleiben und Grundwasser neu gebildet wird. Wir fordern weiterhin, das Wasserentnahmegeld moderat zu erhöhen, als Anreiz, Wasser zu sparen“, sagt Wolfgang Aldag (Foto), Sprecher für Natur- und Umweltschutz der grünen Landtagsfraktion.
„Laut Dürremonitor des UFZ Leipzig herrscht für den Gesamtboden immer noch eine außergewöhnlich Dürre. Wasser ist ein knappes Gut und es braucht dringend einen sparsamen Umgang damit. Überall im Land fallen die Dorfteiche trocken. Der Wasserspiegel im Arendsee, der aus Grundwasser gespeist wird, ist in den letzten Jahren um 90 Zentimeter gesunken. Bei weiter fallendem Grundwasserspiegel besteht Gefahr für viele Feuchtgebiete, sie können unwiederbringlich verloren gehen. Zudem würden die Mehreinnahmen dem Landeshaushalt guttun. Richtigerweise hat bereits der Landesrechnungshof darauf hingewiesen, dass die Wasserentnahmegelder zu niedrig sind. Deshalb fordern wir Umweltminister Willingmann auf, seine Entscheidung zu überdenken, und eine moderat Erhöhung für die Entnahme von Grundwasser zu veranlassen.“
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