Altenpflegekräfte arbeiten sehr häufig in Teilzeit

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  • Fast zwei Drittel der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiten geringfügig oder in Teilzeit (65 %)
  • 85 % des Personals sind weiblich
  • Zahl der Beschäftigten seit 2009 um 40 % gestiegen

Der Pflegeberuf ist im Zuge der Corona-Pandemie besonders in den Fokus geraten. Von den 954 000 Pflege- und Betreuungskräften, die im Jahr 2019 in Pflegeheimen oder ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig waren, arbeiteten 616 000 in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, entspricht das einem Anteil von 65 %.

Wie viele Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales oder Erziehung – sogenannte Care-Berufe – ist auch der Pflegeberuf durch seinen hohen Frauenanteil geprägt. 85 % des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten war weiblich. Die hohe Teilzeitquote in der Pflege ist nur teilweise durch den hohen Frauenanteil in der Altenpflege erklärbar – 68 % der Frauen in der Altenpflege arbeiteten zuletzt in Teilzeit, also weniger als 100 % der üblichen Arbeitszeit. Auch bei Männern ist die Teilzeitquote in der Altenpflege mit 44 % überdurchschnittlich hoch.

Teilzeitquote in der Gesamtwirtschaft bei knapp 30 %

Betrachtet man die Teilzeitquoten der Erwerbstätigen insgesamt, ergibt sich ein anderes Bild: Nach Ergebnissen des Mikrozensus lag die Teilzeitquote über alle Wirtschaftsbereiche hinweg im Jahr 2019 bei 29 %. Bei Frauen betrug sie 48 %, bei Männern 12 %.

39 % der Altenpflegekräfte sind 50 Jahre und älter

Auch das Alter spielt bei der Belastung im Beruf eine Rolle. Die Altersgruppe der 50- bis unter 60-Jährigen stellten mit 28 % den größten Anteil des Pflegepersonals in Heimen und ambulanten Diensten. Mehr als jede zehnte Altenpflegekraft (11 %) war zudem 60 Jahre und älter, nur 2 % des Personals war zuletzt jünger als 20 Jahre.

Zuwachs von Pflegepersonal in den letzten zehn Jahren

Der zunehmende Bedarf an Pflege und Betreuung in einer alternden Gesellschaft schlägt sich in einem Personalzuwachs in der Altenpflege nieder. Während im Jahr 2009 noch 679 000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig wären, waren es 2019 rund 954 000 – ein Anstieg von 40 %. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort Beschäftigten um 61 % an; im stationären Bereich war es ein Plus von 30 %.

17 % der neuen Auszubildenden sind 30 Jahre oder älter

Um den Beruf in der Pflege für Nachwuchskräfte attraktiver zu machen, wurde die Ausbildung zuletzt reformiert: Im neuen Ausbildungsgang der Pflege wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen aus Kranken- und Altenpflege zusammengeführt. Zum Jahresende 2020 begannen insgesamt 53 610 Frauen und Männer eine solche Ausbildung. Der Pflegeberuf wird nicht nur von jungen Menschen gewählt: Mehr als eine von zehn neuen Auszubildenden (11 %) war zwischen 30 und 39 Jahre alt, 6 % waren bei Ausbildungsbeginn 40 Jahre oder älter.

Zahl der anerkannten Auslandsabschlüsse in der Pflege weiter gestiegen

Um den gestiegenen Bedarf an Pflegekräften zu decken, wird neben der Ausbildung auch auf ausländisches Personal gesetzt. Im Jahr 2020 wurden 17 500 im Ausland erworbene Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege anerkannt. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einreisebeschränkungen erschwerten die Zuwanderung von Fachkräften jedoch zuletzt: Zwar lagen die Anerkennungen in der Alten- und Krankenpflege 7 % über denen des Vorjahres, 2019 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr jedoch noch bei 48 % gelegen.

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