Am 9. Februar 2025 findet erneut der Medizinische Sonntag statt / Thema: „Die kranke Schilddrüse – Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“

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Magdeburg. Die Universitätsmedizin Magdeburg, die Urania Magdeburg und die Volksstimme laden herzlich zur nächsten Ausgabe des Medizinischen Sonntags ein. Dieses Mal steht das Thema „Die kranke Schilddrüse- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“ im Mittelpunkt.

Die renommierten Expertinnen und Experten, Prof. Dr. med. Michael Kreißl Leiter der Nuklearmedizin an der Universitätsmedizin Magdeburg, Sprecher der Sektion Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und Vorsitzender des Ausschusses Schilddrüse der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, Dr. med. Kirsten Reschke Oberärztin an der Universitätsklinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Endokrinologie Magdeburg sowie Dr. med. Manuela Petersen, Oberärztin an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, werden Einblicke in das Krankheitsbild sowie in konservative und chirurgische Behandlungsansätze geben und aktuelle Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vorstellen.

Die Veranstaltung beginnt um 10:30 Uhr im Hörsaal 1 des Hauptcampus, Gebäude 26 (nahe der Universitätsbibliothek), in der Pfälzer Straße. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten, Angehörigen sowie Patientinnen und Patienten sind herzlich eingeladen. Die Vorträge bieten einen umfassenden Einblick in die entscheidenden Bereiche der Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Die Expertinnen und Experten werden insbesondere auf jene Aspekte eingehen, in denen zuletzt bedeutende Fortschritte erzielt wurden.

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung. Sie übernimmt lebenswichtige Aufgaben und steuert fast alle Funktionen im Körper. Dabei beeinflussen die Schilddrüsenhormone den Stoffwechsel, den Kreislauf, das Wachstum und die Psyche. Da die Schilddrüse sehr empfindlich ist, kann ihre Hormonproduktion schnell aus dem Takt geraten.

Bei etwa jedem dritten Erwachsenen in Deutschland bildet sich im Laufe des Lebens eine Schilddrüsenveränderung. Hormonell bedingt sind ca. 80 Prozent aller Betroffenen Frauen. Ist ihre Schilddrüse zu aktiv, leiden sie unter einer Überfunktion; arbeitet das Organ hingegen zu träge, liegt eine Unterfunktion vor. Wie in einer kleinen chemischen Fabrik werden in der Schilddrüse die beiden wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert.

Zur Diagnose wird der TSH-Wert mittels Bluttest bestimmt und der Hals abgetastet. TSH, ein Botenstoff aus dem Gehirn, reguliert die Schilddrüse. Ein niedriger TSH-Wert deutet auf eine Überfunktion hin, während ein hoher TSH-Wert eine Unterfunktion anzeigt. Bei Verdacht auf eine Fehlfunktion werden Ultraschall und ggf. Szintigrafie durchgeführt. Typische Symptome einer Überfunktion sind vermehrtes Schwitzen, höherer Blutdruck, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Gewichtsverlust. Die häufigste Ursache einer Überfunktion ist die Basedow-Krankheit, eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse zur vermehrten Hormonproduktion anregt.

Im Laufe des Lebens können sich sogenannte „heiße Knoten“ in der Schilddrüse entwickeln. Diese Knoten sind so gut wie immer gutartig, führen jedoch zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen.

Jeder dritte Deutsche entwickelt im Laufe seines Lebens Schilddrüsenknoten, eine vergrößerte Schilddrüse oder eine Fehlfunktion. Eine medikamentöse Behandlung kann in manchen Fällen helfen, zunächst eine normale Schilddrüsenfunktion wiederherzustellen. Zu den Standardbehandlungen gehört auch die schonende Radio-Jod-Therapie. Operative Eingriffe sind auch eine Standardbehandlung, vor allem wenn eine bösartige Veränderung nicht ausgeschlossen werden kann, hier wird in der Regel zumindest der betroffene Schilddrüsenlappen entfernt. In speziellen Fällen können die Knoten mittels Radiofrequenzablation zerstört werden, bei der eine dickere Nadel in den Knoten eingeführt und durch Hitze zerstört wird. Als einziger Standort in Sachsen-Anhalt stehen alle oben genannte Therapieverfahren an der Universitätsmedizin Magdeburg zur Verfügung, so dass für jeden individuellen Fall die richtige Wahl getroffen werden kann.

Der Medizinische Sonntag ist eine Initiative für alle Interessierten und wurde ermöglicht durch eine Kooperation zwischen der Urania Magdeburg e.V., der Volksstimme und der Universitätsmedizin Magdeburg. Neben Einblicken in medizinische Themen bietet die Veranstaltung auch die Möglichkeit, direkt mit den Expertinnen und Experten zu sprechen und individuelle Fragen zu klären.

Symbolfoto: Kranke Schilddrüse (c) Lars Neumann adobe.stock