Angebote für Obdachlose – nicht nur in den Wintermonaten / Hilfesystem des Sozial- und Wohnungsamtes

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In Magdeburg muss niemand auf der Straße leben. Dafür sorgt ein umfassendes Hilfesystem, das vom Sozial- und Wohnungsamt der Landeshauptstadt koordiniert wird. Allein in der Sozialen Wohneinrichtung in der Basedowstraße 15/17 stehen insgesamt 88 Plätze für wohnungslose Menschen zur Verfügung. Die Einrichtung ist rund um die Uhr und ganzjährig aufnahmebereit.
 
„Grundsätzlich ist die Landeshauptstadt Magdeburg in der Lage, jeden hilfesuchenden Obdachlosen in einer Wohneinrichtung aufzunehmen und dort durch ein Bett, Sanitäranlagen und Küche ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen“, betont der Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit, Dr. Ingo Gottschalk, auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Temperaturen. „In unserer Sozialen Wohneinrichtung in der Basedowstraße sind mehrere erfahrene Betreuer vor Ort und nehmen sich den Problemen und Sorgen der Bewohnerinnen und Bewohner an. Zusätzlich ist für diese Einrichtung eine Sozialpädagogin tätig. Bei Bedarf wird auch eine familiengerechte Unterbringung gewährleistet. Das bedeutet, dass Paare mit oder ohne Kinder auch gemeinsam in einem Wohnbereich ohne weitere Personen untergebracht werden können.“
 
Ganzjährig und insbesondere in der kalten Jahreszeit steht das Sozial- und Wohnungsamt im engen Kontakt mit dem Fachbereich Sicherheit und Ordnung. Bei Hinweisen zu Obdachlosen im Stadtgebiet, erfolgt eine persönliche Kontaktaufnahme, bei der auch Hilfsangebote unterbreitet werden. Oftmals sind Mitarbeiterinnen des Sozial- und Wohnungsamtes gemeinsam mit dem ordnungsamtlichen Außendienst unterwegs und versuchen, Betroffene zur Annahme von Angeboten zu bewegen. Für Unterstützung sorgen dabei kleine Hilfepakete, die unter anderem auch die Kontaktanschrift der Sozialen Wohneinrichtung beinhalten.
 
Sind Betroffene vollständig orientiert und nicht bereit, die Angebote anzunehmen, können keine Maßnahmen gegen ihren Willen initiiert werden. Der Anspruch auf „freiwillige Obdachlosigkeit“ muss in diesem Fall akzeptiert werden. Bei Zweifeln an der Orientiertheit wird ein Notarzt für eine medizinische Einschätzung hinzugezogen.
 
Neben der Sozialen Wohneinrichtung in der Basedostraße, deren Kapazität in den vergangenen Jahren auch bei länger anhaltenden Frosttemperaturen bislang immer ausgereicht hat, wurden als Ergänzung zu den bereits bestehenden Hilfen für obdachlose Menschen nach Stadtratsbeschlüssen weitere Wohnformen konzipiert: das Pilotprojekt „Begleitetes Wohnen unter Berücksichtigung des Housing-First-Ansatzes“ sowie Angebote für Wohnungslose mit einem Haustier.
 
Die Wohnform des „begleiteten Wohnens“ erfolgt durch städtisch angemietete Wohneinheiten, in denen betroffene Menschen untergebracht und mit einer intensiven Kontaktdichte betreut werden, um an ihren individuellen Problemlagen zu arbeiten. Der Housing-First-Ansatz besteht darin, betroffenen Menschen direkt ein Wohnungsangebot zu unterbreiten. Auch hier wird sozialpädagogisch begleitet, jedoch werden hier umfassende Selbsthilfepotentiale und geringer Unterstützungsbedarf vorausgesetzt.
 
Weiterhin hält die Landeshauptstadt Magdeburg für Wohnungslose mit einem Haustier zwei externe Angebote mit insgesamt 4 Plätzen vor.
 
Weitere  Informationen gibt es auch unter https://www.magdeburg.de//soziales im Internet.

Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 20. Februar 2025

Symbolfoto/pixabay