Die veröffentlichten AuszĂŒge aus den Memoiren von Angela Merkel werfen ein neues Licht auf ihre Amtszeit, bieten aber wenig Selbstkritik. Stefan Aust, Herausgeber der WELT, erwartet keine grundlegende Aufarbeitung ihrer Entscheidungen, sondern eine Verteidigung ihres politischen Kurses. Besonders spannend ist ihre Darstellung des NATO-Gipfels 2008 in Bukarest, als sie der Ukraine eine schnelle NATO-Mitgliedschaft verwehrte â ein Schritt, der heute umstritten bleibt. Zur Migrationskrise 2015 und ihrer Rolle bei der politischen Transformation der CDU gibt es bislang keine Hinweise auf eine kritische Reflexion. Merkel bleibt ihrer Haltung treu, doch ihre Memoiren regen zur Analyse ihrer Weichenstellungen an.
Text/Foto: Welt Nachrichtensender am 24. November 2024