Landesweit hĂ€ufen sich derzeit FĂ€lle verdĂ€chtiger Telefonanrufe mit automatischen Ansagen zum Thema Pflege. Der Anrufende, meist ein Telefonbot mit einer aufgezeichneten Stimme, gibt sich als Mitarbeiter der PfIegekasse aus. In anderen FĂ€llen gaben Anrufer vor, Ă€lteren Menschen einen Notfallknopf verkaufen zu wollen, um so an ihre Kontodaten zu gelangen. Die AOK warnt und berichtet ĂŒber aktuelle FĂ€lle.
Magdeburg, 19. MĂ€rz 2024 – âImmer wieder erfahren wir von unseren Versicherten, dass sie Anrufe erhalten, die ihnen seltsam vorkommen.â, berichtet Anna Mahler (Foto), Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt. âMeist betrifft das Ă€ltere Versicherte und oftmals stecken betrĂŒgerische Absichten dahinterâ, so Mahler weiter.
Am Telefon zum Tastendruck aufgefordert
Beispielsweise erhalten derzeit landesweit Versicherte Anrufe mit einer automatischen Bandansage. Angeblich im Auftrag der AOK werden sie dabei zur eigenen PflegebedĂŒrftigkeit befragt. Wenn man weiterhin Leistungen der Pflegekasse erhalten wolle, solle man nun eine bestimmte Taste auf dem Telefon drĂŒcken. âLegen Sie am besten gleich auf. Denn Ziel dieser Anrufe ist es, zum einen möglichst viele persönliche Informationen zu sammelnâ, warnt Anna Mahler, Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt.
Lieferungen von Pflegehilfsmittel-Boxen
Zum anderen solle vermutlich ĂŒber den Tastendruck die Zustimmung ĂŒber einen Vertrag ĂŒbermittelt werden, z.B. ĂŒber eine Lieferung von Pflegehilfsmittel-Boxen, in denen beispielsweise Bettschutzeinlagen, SchutzschĂŒrzen, Einmalhandschuhe oder FFP2- Masken enthalten sind, berichtet Mahler. Insbesondere sollte wachsam sein, wer Antragsformulare fĂŒr Pflegehilfsmittel erhĂ€lt, bei denen alle persönlichen Daten schon vorab ausgefĂŒllt sind.
Notfallknopf fĂŒr 35 Euro kaufen
âAuĂerdem berichten uns Versicherte derzeit vermehrt von Anrufen, bei denen man ihnen einen Notfallknopf zum Preis von 35 Euro verkaufen möchte. Meist geht es bei den Anrufen nicht wirklich um den Notfallknopf, sondern darum, die Bankdaten der Versicherten zu erfahrenâ, erklĂ€rt Anna Mahler.
Gut zu wissen: FĂŒr Versicherte mit einer anerkannten PflegebedĂŒrftigkeit, die allein leben, ĂŒbernimmt die Pflegekasse Kosten fĂŒr ein Hausnotrufsystem und hat dafĂŒr Kooperationen mit bestimmten Leistungserbringern vereinbart. âEin eiliges Telefon- oder HaustĂŒrgeschĂ€ft ist also nicht nötig. Interessierte können sich in aller Ruhe von ihrer Pflegekasse beraten lassenâ, empfiehlt Anna Mahler.
Anzeichen fĂŒr unseriöse Anrufe
Anrufe, bei denen eine automatische Bandansage abgespielt und bei denen Fragen nur mit âJaâ oder âNeinâ beantwortet werden sollen, beendet man am besten sofort. Werden bei Anrufen Informationen abgefragt, die der Pflegekasse eigentlich bekannt sein mĂŒssten, wie beispielsweise âSie sind doch bei der AOK versichert?â, wird schnell klar, dass der Anrufende nicht von der AOK sein kann. âAuch, wenn kĂŒnstlich Zeitdruck aufgebaut wird und man zu einer Zusage gedrĂ€ngt wird, spĂ€testens dann sollte man das GesprĂ€ch beendenâ, berichtet die Pressesprecherin. Die AOK fragt zudem niemals Kontodaten in TelefongesprĂ€chen ab.
Sichergehen, dass Anruf von der AOK kommt
âBei echten AOK-Anrufen lautet die Nummer in der Regel 0800 / 2265726 oder beginnt mit der 0391 / 2878. Nur manche Mitarbeitende, zum Beispiel im AuĂendienst, melden sich auch ĂŒber eine Handynummerâ, sagt Mahler. Wer unsicher ist, könne sich bei der AOK bestĂ€tigen lassen, ob Anrufende bei der AOK tĂ€tig sind oder sich nur als Mitarbeitende ausgeben. Mahler: âAOK-Versicherte können sich dafĂŒr an das nĂ€chste Kundencenter oder an die kostenlose Service-Hotline unter 0800 2265726 wendenâ.
GrundsĂ€tzlich rĂ€t die AOK, Daten niemals weiterzugeben, wenn man sich nicht sicher ist bzw. der Absender nicht vertraut ist. Im Zweifel sollte man sich vorher ĂŒber den Anbieter informieren, mit seinen Angehörigen dazu sprechen oder bei der AOK Sachsen-Anhalt nachfragen.
Was tun, wenn âŠ
Wenn die Bankverbindung bei einem verdĂ€chtigen Anruf weitergegeben wurde oder ein vermeintlich gutes GeschĂ€ft sich doch als Betrug herausstellt, sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden. AuĂerdem bittet die AOK Betroffene, Betrugsversuche der Kasse ĂŒber die kostenlose Telefonnummer 0800 2265726 mitzuteilen.
Bildunterschrift:
Anna Mahler, Pressesprecherin der AOK Sachsen-Anhalt (c) Foto: Mahler / AOK Sachsen-Anhalt