Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist erneut gesunken und lag zum Jahresende 2021 bei 18.461. Das sind 292 BetriebsstĂ€tten weniger als Ende 2020. Allerdings ist die Zahl der selbstĂ€ndigen Apothekerinnen und Apotheker deutlich stĂ€rker zurĂŒckgegangen: Sie fiel um 392 und damit um 2,8 Prozent auf nur noch 13.718. Das zeigen Erhebungen der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde, die auf den Meldungen der Landesapothekerkammern in allen 16 BundeslĂ€ndern beruhen. Die Apothekendichte in Deutschland liegt nur noch bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem Durchschnitt der EuropĂ€ischen Union (32).
Da selbststĂ€ndige Apothekerinnen und Apotheker neben einer Hauptapotheke bis zu drei Filialen unterhalten dĂŒrfen, ist die Zahl der Inhaber immer kleiner als die der BetriebsstĂ€tten. Dass die Zahl der SelbststĂ€ndigen aber so stark zurĂŒckgeht, ist fĂŒr ABDA-PrĂ€sidentin Gabriele Regina Overwiening eine beunruhigende Entwicklung: „Immer mehr Apothekeninhaberinnen und -inhaber geben auf, weil sie Personalprobleme haben und keine Nachfolgerinnen und Nachfolger zur Ăbernahme des Betriebes finden. Damit droht das Fundament des Arzneimittelversorgungssystems allmĂ€hlich zu erodieren.“ Dass ein Teil der aufgegebenen Hauptapotheken als Filialen weitergefĂŒhrt werde, sei nur ein schwacher Trost.
Overwiening sagt: „Die Zahl der BetriebsstĂ€tten geht seit mehr als einem Jahrzehnt zurĂŒck. Wenn die Arzneimittelversorgung in Zukunft flĂ€chendeckend bleiben soll, muss gegengesteuert werden. Wir brauchen mehr Nachwuchs fĂŒr die Apotheken: junge Menschen, die dort arbeiten wollen und auch die Bereitschaft haben, eine Apotheke zu leiten und einen Betrieb zu ĂŒbernehmen. Da ist die Politik gefordert. Mit verlĂ€sslichen Rahmenbedingungen fĂŒr den Apothekenbetrieb und dem Abbau bĂŒrokratischer Lasten kann sie helfen, wieder mehr junge Apothekerinnen und Apotheker fĂŒr die SelbststĂ€ndigkeit zu begeistern.“
Foto: Die Apothekendichte in Deutschland liegt nur noch bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem Durchschnitt der EuropÀischen Union (32). (c) ABDA