Berlin, 4. November 2024 â Die Zahl der öffentlichen Apotheken ist auf ein neues Rekordtief von 17.187 gesunken. Zum Ende des dritten Quartals 2024 gab es damit 384 Apotheken weniger als zu Jahresbeginn (17.571). Das entspricht einem prozentualen RĂŒckgang von 2,2 Prozent. Im Vergleich zu den ersten neun Monaten der Vorjahre hat sich die Geschwindigkeit des RĂŒckgangs somit weiter erhöht â 2022 gab es im selben Zeitraum 285 Apotheken weniger, 2023 dann 335 BetriebsstĂ€tten weniger.
In den ersten drei Quartalen 2024 gab es auch nur noch 36 Neueröffnungen im Vergleich zu 46 (2022) und 48 (2023) in den VorjahreszeitrĂ€umen. Die 17.187 Apotheken teilen sich auf in 12.649 Einzel- oder Hauptapotheken (minus 301) und 4.538 Filialapotheken (minus 83). Das ergibt eine aktuelle Erhebung der ABDA â Bundesvereinigung Deutscher ApothekerverbĂ€nde auf Basis der Meldungen der Landesapothekerkammern.
âDie Apothekenzahl geht immer schneller zurĂŒck. Das ist dramatisch, aber leider nicht ĂŒberraschend. Die Politik muss den ApothekenrĂŒckgang dringend stoppenâ, sagt ABDA-PrĂ€sidentin Gabriele Regina Overwiening: âJede Apotheke, die schlieĂen muss, verschlechtert die Versorgung fĂŒr tausende Patientinnen und Patienten, weil die Wege zur nĂ€chsten Apotheke dann lĂ€nger werden. Die Politik weiĂ ganz genau, dass das Apothekenwesen seit Jahren chronisch unterfinanziert ist. Das seit elf Jahren stagnierende Apothekenhonorar muss deshalb sofort an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung angepasst werden.
Ein Jahr vor der nĂ€chsten Bundestagswahl wird der Druck immer gröĂer â die Strukturen der Arzneimittelversorgung mĂŒssen stabilisiert und gestĂ€rkt werden. Zukunftsweisende VorschlĂ€ge der Apothekerschaft, die auch die stĂ€rkere Einbindung der Pharmazeutinnen und Pharmazeuten in die PrimĂ€rversorgung beinhalten, gibt es zuhauf. Was hingegen ĂŒberhaupt nicht zum Ziel fĂŒhrt, ist eine Entkernung der Apotheke, die laut den PlĂ€nen des Bundesgesundheitsministeriums ohne Apothekerinnen und Apotheker funktionieren soll. FĂŒr die Patientinnen und Patienten muss die Versorgung durch vor Ort tĂ€tige Apotheker und Apothekerinnen gesichert werden.â
Foto (c) ABDA Bundesvgg. / Dt. ApothekerverbÀnde