Magdeburg, 9. Februar 2023. Achtung Frost. Wussten Sie, dass Arzneimittel nicht nur bei Hitze, sondern auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt Schaden nehmen können? Besonders sensibel sind beispielsweise Insuline und Impfstoffe. Sie mĂŒssen zwar kĂŒhl gelagert werden, rutscht die Temperatur jedoch unter den Gefrierpunkt, werden sie unbrauchbar. âWir sind verpflichtet, durchgehend optimale Lagertemperaturen fĂŒr Arzneimittel sicherzustellen. Im Sommer wie im Winter. Und das gilt auch fĂŒr den uns versorgenden GroĂhandel, der ebenfalls die notwendigen Lager- und Transportbedingungen nachweisen muss“, erklĂ€rt Dr. Jens-Andreas MĂŒnch (Foto), PrĂ€sident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Warnstreiks bei der Post sei nicht auszuschlieĂen, dass ĂŒber Versender bestellte Arzneimittel lĂ€nger unterwegs sind, auch mal ĂŒber Nacht im Transporter liegen bleiben und so dann möglicherweise Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt sind. Apotheker Dr. MĂŒnch: âInsuline beispielsweise sind Ă€uĂerst temperaturempfindlich. FĂ€llt ihre Temperatur unter 0°C geht die Wirksamkeit unwiederbringlich verloren. Aber auch andere Arzneimittel, die Wasser enthalten, z.B. Augentropfen, Cremes, Gele oder SĂ€fte können Schaden nehmen, ihre Eigenschaften verĂ€ndern und Wirkung einbĂŒĂen. Lassen sich Folgen des Frostes wie SchĂ€den am GlasbehĂ€lter, Ausflockungen oder getrennte Cremes noch erkennen, ist das bei verĂ€nderten Wirkstoffen in der Regel mit bloĂem Auge nicht möglich.“
Arzneimittel sind nun einmal sensible Stoffe. âDarum gelten fĂŒr die komplette Lieferkette vom Hersteller ĂŒber den Pharmazeutischen GroĂhĂ€ndler bis zur Apotheke vor Ort hohe Auflagen, um die ArzneimittelqualitĂ€t fĂŒr unsere Patienten sicherzustellen. In den öffentlichen Apotheken klĂ€ren wir auf und weisen darauf hin, welche Risiken bei unsachgemĂ€Ăer Lagerung von Arzneimitteln auftreten können.“ Apotheker Dr. MĂŒnch rĂ€t, gerade auch in der kalten Jahreszeit ein besonderes Augenmerk auf sicheren Transport und Lagerung von Medikamenten zu haben.
Foto: KammerpraÌsident Dr. MuÌnch (c) Katrin Pohl