Apothekerverband: Bescheinigung fĂŒr Zuzahlungs-befreiung 2022 schon jetzt bei der Krankenkasse beantragen

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Die 5,4 Millionen gesetzlich Krankenversicherten, die bislang von der Zuzahlung fĂŒr rezeptpflichtige Medikamente befreit sind, können ebenso wie andere Anspruchsberechtigte ab sofort einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung fĂŒr das Kalenderjahr 2022 bei ihrer jeweiligen Krankenkasse stellen. Darauf macht der Deutsche Apothekerverband (DAV) alle Patientinnen und Patienten aufmerksam, die ein planbares Einkommen (z.B. eine monatliche Rente) haben und regelmĂ€ĂŸige Zuzahlungen (z.B. auf Medikamente gegen chronische Krankheiten) erwarten. Die Befreiungsbescheinigung wird von der Krankenkasse nach Vorauszahlung der erwarteten Zuzahlungen bis zur Belastungsgrenze in Höhe von zwei Prozent des Jahresbruttoeinkommens ausgestellt, wobei auch FreibetrĂ€ge angerechnet werden. Bei chronisch kranken Patientinnen und Patienten ist es nur ein Prozent. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag sind immer zuzahlungsbefreit.

Das Gesundheitsportal www.aponet.de bietet mithilfe seines Zuzahlungsrechners eine schnelle und einfache Möglichkeit, die Belastungsgrenze fĂŒr das laufende Jahr 2022 zu ermitteln. Ein Beispiel: Ein Ehepaar mit zwei minderjĂ€hrigen Kindern hat zusammen ein monatliches Bruttoeinkommen von 5.000 Euro, also 60.000 Euro pro Jahr. Nach Abzug von FreibetrĂ€gen fĂŒr die Kinder von 16.776 Euro und fĂŒr den Ehemann von 5.922 Euro ergibt sich ein zu berĂŒcksichtigendes Jahreseinkommen von 37.302 Euro. Da die Ehefrau chronisch krank ist, muss die Familie bis zur Belastungsgrenze von einem Prozent zuzahlen (373,02 Euro), ist sonst jedoch komplett zuzahlungsbefreit. Die Befreiungsbescheinigung gilt zudem nicht nur in der Apotheke, sondern kann auch beim Arzt, in der Klinik oder Physiotherapie eine finanzielle Erleichterung sein. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln betrĂ€gt die gesetzliche Zuzahlung zehn Prozent des Preises, mindestens aber fĂŒnf Euro und höchstens zehn Euro.

Foto: Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln betrĂ€gt die gesetzliche Zuzahlung zehn Prozent des Preises, mindestens aber fĂŒnf Euro und höchstens zehn Euro. (c) ABDA/DAV